Die Advents – und Weihnachtszeit bringt eine Fülle an Geschichten hervor, die Tradition und Magie miteinander verbinden. Unter diesen unvergesslichen Erzählungen, die jedes Jahr erneut erstrahlen, ragt ein zeitloser Klassiker hervor, der vor genau 180 Jahren die Welt erblickte: Charles Dickens' „Eine Weihnachtsgeschichte" oder im englischen Original „A Christmas Carol“.
Aktuelle Botschaft von Zusammenhalt, Solidarität und Nächstenliebe
Im Gespräch mit Professor Joachim Frenk von der Universität des Saarlandes, einem Experten für britische Literatur und Kultur, wird deutlich, warum diese 180 Jahre alte Geschichte auch heute noch so beliebt und relevant ist. Frank betont, dass Dickens' Erzählung zentrale Elemente von Weihnachten wie Zusammenhalt, Solidarität und Nächstenliebe verkörpert, Botschaften, die über Generationen hinweg aktuell bleiben.
Vor 180 Jahren veröffentlicht Dickens' „Weihnachtsgeschichte“: Das Buch, das Weihnachten neu erfand
Vor 180 Jahren erschien „A Christmas Carol“. Weihnachtsgefühle sollte die Geschichte des geizigen Ebenezer Scrooge nur bedingt auslösen, Dickens attackierte die Oberschicht.
Dickens warnte vor den den Folgen der industriellen Revolution
Doch Dickens' Absicht ging über die Festlichkeiten von Weihnachten hinaus. In einer Zeit des persönlichen Traumas und sozialer Missstände wollte er auf die menschlichen Kosten der industriellen Revolution aufmerksam machen. Seine Erzählung spiegelt die Angst vor Vereinsamung und den sozialen Veränderungen wider – Themen, die auch in der heutigen Zeit von großer Relevanz sind.
Geschichten vermitteln gemeinsames Verständnis von Weihnachten
Professor Frenk unterstreicht, dass Klassiker wie Dickens' Weihnachtsgeschichte für ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Vorstellung des Festes wichtig sind. Sie erinnern uns daran, dass Weihnachten nicht nur ein Tag ist, sondern ein Gefühl der Verbundenheit, Solidarität und des Feierns gegen die Dunkelheit verkörpert.
Dagobert hieß im Original „Scrooge McDuck“ in Anlehnung an Dickens' kaltherzigen Gelverleiher
An Weihnachten entdeckt der Geldverleiher ein bisschen Menschlichkeit
Im amerikanischen Original heißt Dagobert „Scrooge McDuck“, in Anlehnung an den kaltherzigen Geldverleiher Ebenezer Scrooge, die Hauptfigur von Charles Dickens´ Weihnachtsgeschichte „A Christmas Carol“. Ja, Weihnachten und Kapitalismus eben.
Der kalte Menschenfeind Ebenezer Scrooge entdeckt bei Charles Dickens an Weihnachten die Menschlichkeit. Und Dagobert ist ja doch auch ein anständiger Kerl, wenn seine Neffen wirklich in Lebensgefahr sind. Alles gut also, im kapitalistischen Brennpunkt Entenhausen. Dort, wo der Geldspeicher steht, der steinerne Riesentresor mit dem riesigen Dollar-Zeichen.
Zeitlose Relevanz von Dickens' Werk
Die zeitlose Relevanz von Dickens' Werk zeigt sich insbesondere in der heutigen Zeit, in der die Themen der Geschichte – Solidarität, Vereinsamung und der Kampf gegen gesellschaftliche Probleme – an Bedeutung gewinnen. In einer Welt, die von Veränderungen geprägt ist, fungiert „Eine Weihnachtsgeschichte" als Leitfaden für Menschlichkeit und Gemeinschaftsgeist.
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Rezension von Brigitte Neumann.
Aus dem Englischen von Silvia Morawetz.
Luchterhand Verlag, 320 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-630-87579-8
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