In den Theaterstücken von Shakespeare wimmelt es nur so von Ermordeten, die nicht zur Ruhe kommen und als Geister auftauchen, wie in Hamlet oder Macbeth. Junge Frauen wiederrum ziehen Männerkleider an, um fliehen zu können oder um oder ihre Hochzeit selbst zu regeln. Und auch Briefe, Schmuckstücke oder Geheimnisse werden weitergegebenen und getauscht.
Diese Motive finden sich nicht nur in einzelnen von Shakespeares Stücken, sondern tauchen immer wieder in Variationen auf. Quasi in „Serie“ - so nennt es die Zürcher Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. Sie folgt diesen Verbindungslinien zwischen Shakespeares Dramen in ihrem neuen Buch „Shakespeare und seine seriellen Motive“.
Zusammenhalten gegen Antisemitismus und Rassismus
Nach dem 7. Oktober 2023 und dem Terrorangriff der Hamas sehen sich jüdische, aber auch muslimische Menschen in Deutschland zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt. Viele fühlen sich bedroht oder unter Generalverdacht gestellt. Comic-Autor*innen haben darauf mit einem gemeinsamen Projekt reagiert und 60 betroffene Personen interviewt.
Diese Comics erschienen erst im Internet und jetzt auch in dem Band „Wie geht es Dir? - 60 gezeichnete Gespräche nach dem 7. Oktober“ im Avant-Verlag. Eine berührende Momentaufnahme, die für Vielstimmigkeit und Differenzierung wirbt und sich gegen einfache Antworten stemmt.
Drei Jahre Russlands Krieg gegen die Ukraine
Am 24. Februar jährt sich zum dritten Mal der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser Krieg spaltet Familien, davon erzählt der Autor und Journalist Dmitrij Kapitelman in seinem neuen Roman „Russische Spezialitäten“.
Die Mutter seines Helden schaut zuhause im sicheren Leipzig russisches Staatsfernsehen und glaubt der Propaganda. Ihr Sohn fühlt sich zunehmend von ihr entfremdet. Er beschließt, in seine Geburtsstadt zu reisen: nach Kyjiw, mitten im Krieg.
Es sei das schwerste Buch gewesen, denn er schreibe über die schwerste Zeit, sagt Kapitelman im Gespräch: „Die Ereignisse, mit denen ich darin ringe, sind so viel blutiger, als ich gedacht hätte, dass sie es je werden.“
Verzweifelter Wunsch nach einem Kind
Die 40-jährige Autorin Tine Høeg ist in Dänemark ein Star. Ihr ersten beiden Romane „Neue Reisende“ und „Tour de Chambre“ stürmten die Bestsellerlisten und wurden am königlichen Theater in Kopenhagen auf die Bühne gebracht.
In ihrem neuen, dritten Roman, der jetzt auf Deutsch erschienen ist, verarbeitet die Autorin in ihrem autofiktionalen Text ihren verzweifelten Kampf um eine Schwangerschaft. Ihr unbändiger Wunsch nach einem Kind ist für sie wie ein ungestillter „Hunger“ und so heißt auch der Roman.
„Hundert Wörter für Schnee“
Sechs Inughuit aus dem Norden Grönlands brachte der US-amerikanische Entdecker und Abenteurer Robert Peary auf einem Dampfschiff nach New York. Einer von ihnen, das Kind Minik, wird dort bleiben und für Schlagzeilen sorgen. In seinem neuen Historienroman „Hundert Wörter für Schnee“ erzählt Franzobel eine reale Antihelden-Saga.