Die Helden aus unseren Lieblingsbüchern wären im echten Leben wohl keine Helden. Denn literarische Hauptfiguren wie Shakespeares Romeo und Julia oder Goethes Werther würden wir, wenn sie uns im Privaten bekannt wären, sicherlich raten, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Dysfunktionale Familien, narzisstische Störungen und andere Problemzonen fallen bei den Romanheld:innen auf. Die hat Claudia Hochbrunn herausgearbeitet. Und sie muss sie erkennen, arbeitet sie doch als Fachärztin für Psychiatrie. In ihrem Behandlungsraum tauchen anscheinend so viele verschiedene Charaktere auf, dass sie auch schon mal die neun gängigsten Arschlöcher auflisten konnte. Dazu zählt sie etwa Querulant:innen, Eigenbrötler:innen oder Bürokrat:innen. Aber vielleicht sollten wir auch froh darüber sein, dass es solche Typen gibt. Denn ohne sie wäre das Leben vielleicht zu einfach und der Literatur würden die wirklich spannenden Romanfiguren fehlen.
Moderation: Jens Wolters
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.