Österreichischer Buchpreis an Raphaela Edelbauer für "Dave"
Raphaela Edelbauer wurde am 8.11. im Rahmen der Buch Wien-Woche der Österreichische Buchpreis verliehen für ihren Roman "Dave".
Im Mittelpunkt von Edelbauers dystopischem Roman steht der Programmierer und Ich-Erzähler Syz. Er arbeitet zusammen mit tausenden anderen an der Programmierung einer künstlichen Superintelligenz: "Dave" soll die erste alles übergreifenden KI werden, ausgestattet mit menschlichem Bewusstsein. Und Syz soll mit seinen Erinnerungen quasi das Muster für dieses zu programmierende Bewusstsein sein.
Das kann nicht gut gehen. Dass sich Syz in eine junge Ärztin verliebt, ist nicht das einzige unvorhergesehene Ereignis.
Schweizer Buchpreis an Martina Clavadetscher für "Die Erfindung des Ungehorsams"
Clavadetscher verknüpft in ihrem Roman drei Erzählebenen. Iris lebt in Manhattan. Abends gerät sie ins Erzählen. Sie hat angeblich eine Halbschwester, Ling. Die arbeitet in China in einer Fabrik für Sexpuppen. Dort hilft sie dabei, einer Puppe Sprache und Kommunikation beizubringen. In einem dritten Erzählstrang geht es um Ada Lovelace (1815–1852), Mathematikerin und Tochter des Dichters Lord Byron.
"Martina Clavadetscher hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, wie es ihn noch nicht gab: formal avanciert und hochgradig sinnlich. Keine Dystopie mit raunender Technologiekritik, sondern ein waghalsiger Text, der den künstlichen Wesen Leben einhaucht. Im Roman wird spürbar, wie erst unsere Sehnsüchte und Nöte den Maschinen Macht verleihen. Clavadetscher verschmilzt die Erzählkunst mit den Mitteln von Lyrik und Drama. Und sie unterläuft die kategoriale Trennung zwischen Mensch und Maschine. Die Erfindung des Ungehorsams ist eine Hymne an das Erzählen als emanzipatorische und urmenschliche Kraft."