Wie regt man Menschen zum Lesen an und bringt sie gleichzeitig mehr miteinander ins Gespräch? In Mannheim gibt es seit drei Jahren die Initiative „Mannheim liest ein Buch“. Dabei suchen Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtgemeinschaft gemeinsam ein Buch aus, das dann für einige Wochen in vielen verschiedenen Formaten in der Stadt vorgelesen und diskutiert wird.
In diesem Jahr ist es der Roman „Drei Kameradinnen“ von Shida Bazyar, der 2021 auf der Longlist des Deutschen Bücherpreises stand. Immer wieder kommt auch die in Rheinland-Pfalz geborene Autorin zu den Veranstaltungen dazu – auch in Schulen, was ihr besonders wichtig ist. Denn ihr Roman bietet viele Ansatzpunkte, um über Rassismus, Diskriminierung, soziale Ungerechtigkeit und Privilegien zu sprechen.
Mehr über Shida Bazyar
Gespräch Shida Bazyar: „Ich hatte nie dieses Gefühl von Zerrissenheit“
Als Tochter politischer Flüchtlinge aus Iran thematisiert Shida Bazyar immer wieder Erfahrungen mit Rassismus und Sexismus in ihren Romanen – auch Repressionen in Iran.
Gespräch Shida Bazyar - Drei Kameradinnen
Sie heißen Saya, Hani, Kasih und sind in Deutschland aufgewachsen. Aber ihre ethnische Herkunft und ihr „Anderssein“ sind immer Thema. Ein kluger und bewegender Roman über Freundschaft, Alltagsrassismus und rechten Terror.
Anja Brockert im Gespräch mit Maike Albath.
Verlag Kiepenheuer&Witsch, 352 Seiten, 22 Euro
ISBN: 978-3-462-05276-3
Gespräch Autorin Shida Bazyar: Schreiben gegen die Wut auf das iranische Regime
Die Situation im Iran sei gerade sehr traurig, sagt die deutsch-iranische Autorin Shida Bazyar. Die iranische Republik profitiere sehr von dem geringer werdenden weltweiten Interesse an der Protestbewegung im Land. „Gestern wurden vier kurdische Oppositionelle hingerichtet. Die kurdische Bewegung im Iran ist sehr stark, sie war die Quelle für die „Frau – Leben – Freiheit –Bewegung“, so Shida Bazyar.