„In jeden Fluss mündet ein Meer“ – so heißt der neue Essayband von José F.A. Oliver. Und das stimmt, wurde der Autor doch 1961 in Hausach an der Kinzig geboren, einem Fluss im Schwarzwald. Das Meer aber hatte seine Familie stets im Gepäck, denn die Eltern waren als Arbeitskräfte nach Deutschland gekommen. Sie kamen aus dem spanischen Málaga, also vom Mittelmeer.
In seinen neuen Essays erzählt José Oliver davon, wie sich für ihn das Andalusische mit dem Alemannischen verband, das Spanische mit dem Deutschen. Deshalb wollte er schon früh ein Heimatdichter werden – aber einer mit Reiselust. Zwar denkt er in einem seiner Texte auch an die Attentate von Solingen und Hanau, doch steht das Bereichernde eines Lebens in zwei (oder mehr) Kulturen im Zentrum seiner poetischen Prosa: „Ich war niemals Leidender, sondern ein Mehr- und más- und Meer-Kultureller.“
Im Gespräch mit SWR2-Literaturredakteurin Katharina Borchardt erzählt José F.A. Oliver von seinem weltläufigen Schreiben in Hausach und liest auch aus seinem neuen Buch.
Bundesgartenschau in Mannheim José Oliver verschenkt Gedichte als „Blumenhallendichter“
Zwischen Tausenden von Blumen auf der Mannheimer Bundesgartenschau ist ein Mann mit einem Bauchladen unterwegs, der den Besuchern ein Gedicht schenken möchte. Dieser Mann ist der deutsch-spanische Lyriker José Oliver, erkoren zum offiziellen „Blumenhallendichter“.