Verlorene Flaneure bevölkern sein Werk, sie untersuchen die unverstandene und merkwürdige Welt lustvoll vom Rande aus. Ihr Blick poetisiert das Alltäglichste, daraus schöpfen sie ihren Trost.
Genazino und seine Romanfiguren erscheinen als stille Beobachter, melancholische Beiseitesteher, heitere Wahrnehmungskünstler.
Genazino wurde am 22. Januar 1943 in Mannheim geboren und hätte in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert. Anlass für SWR2 Literaturkritiker und Feature-Autor Ulrich Rüdenauer, sich noch einmal auf die Spur des Schriftstellers zu machen.
Er reist ins Literaturarchiv Marbach, wo Genazinos Nachlass liegt, spricht mit Wegbegleitern und stöbert in Tonaufnahmen, in denen Wilhelm Genazino selbst zu Wort kommt.