Vergewaltiger, Mörder und Psychopathen
Sechs Jahre lang hatte Gilda Giebel als Psychologin in der Sicherungsverwahrung in einem Gefängnis täglich mit höchst gefährlichen Straftätern zu tun. Einige von ihnen sind Psychopathen. Gilda Giebel erinnert sich noch daran, als sie das erste Mal einem Psychopathen gegenüber saß: Er hat sie lange einfach angestarrt, ohne zu blinzeln.
Was macht einen Menschen zum Psychopathen?
Zu 50 Prozent liegt die Störung laut Gilda Giebel in den Genen. Hinzu kommen die Erziehung und Traumata in der Kindheit, die die Störung begünstigen.
Psychologie So enttarnt man Psychopathen
Wir alle treffen vermutlich regelmäßig auf Menschen, die psychopathische Züge haben, denn: Jeder zehnte Mensch ist ein Psychopath. Wie kann man sie entlarven und lernen, richtig mit ihnen umzugehen?
Psychopathen sind nicht heilbar. Das macht die Arbeit mit ihnen für die Psychologin so schwer. Sie schätzt auch die Chancen, dass Menschen aus der Sicherungsverwahrung wirklich rehabilitiert werden können, gering ein. Denn: In der Sicherungsverwahrung sitzen Menschen, die wiederholt schwere Straftaten begangen haben. Hinzu kommt auch, dass Psychopathen gut täuschen und manipulieren können.
Frauen verlieben sich oft in Straftäter
Gilda Giebel hat an den Universitäten Erfurt und Konstanz Psychologie studiert und promoviert. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum Thema "Partnerpräferenzen von Frauen". Studien haben gezeigt, dass sich manche Frauen von gefährlichen Männern angezogen fühlen.
Laut der Psychologin finden manche Frauen Straftäter sexuell anziehend, andere sind sehr altruistisch oder auch christlich und möchten den Menschen einfach helfen. Einige der Frauen finden die Straftäter aber auch schlicht interessant oder denken, ihre Liebe reiche aus, um den Täter zu einem besseren Menschen zu machen.
Partnerwahl hängt mit Evolution zusammen
Im Rahmen ihrer Promotion fand Gilda Giebel heraus, dass Frauen für Langzeitbeziehungen fürsorgliche und liebevolle Männer bevorzugen. Für Affären und Kurzzeitbeziehungen möchten viele Frauen dominante und charismatische Männer, tendenziell auch Psychopathen. Das alles hat mit der Evolution zu tun.
Zu dominanten Männern fühlen sich laut Giebel eher Frauen hingezogen, die entweder eher ängstlich oder selbst sehr risikoaffin sind und Abenteuer mögen. Doch in langen Beziehungen kann es mit sehr dominanten und narzisstischen Personen schwierig werden – auch für das Umfeld und die eigenen Kinder.