Rückblick auf eine kultige Karriere | Ewald Lienen | Fußball-Legende
"Zettel-Ewald": Ewald Lienen, der Kult Trainer
Als Trainer war Ewald Lienen Kult: Seine Akribie brachte ihm den Spitznamen "Zettel-Ewald" ein. Insgesamt 13 Clubs trainierte er, zuletzt den FC St. Pauli. Dort beendete er 2017 seine aktive Karriere.
Brutales Foul an Ewald Lienen in den 80ern
Als Spieler setzte er sich gegen die Brutalität im Fußball ein. Er selbst wurde 1981 von Werder Bremen-Spieler Norbert Siegmann, daraufhin der "Schlitzer" genannt, so brutal gefoult, dass er an seinem rechten Oberschenkel eine 25 Zentimeter lange und 5 Zentimeter tiefe klaffende Fleischwunde hatte.
Die Verletzung war körperlich gesehen komplett harmlos, aber so spektakulär, dass allen schlecht geworden ist. Und deswegen habe ich darauf hingewiesen: So kann es nicht weitergehen.
Ehemaliger Fußballprofi Norbert Nachtweih | 14.10.2024 So flüchtete der DDR-Profi-Fußballer in den Westen
Norbert Nachtweih war Profi-Fußballer in der DDR. 1976 schaffte er die Flucht über Istanbul in den Westen. Er spricht darüber, wie ihm das gelang und wie es ihm danach erging.
"Werteverfall im Fußball": Ewald Lienen, der politische Aktivist
Politisch aktiv und meinungsstark war Lienen immer, kämpfte in den 1980er Jahren schon als Fußballspieler für die Friedensbewegung und den Atomausstieg. Auch als Trainer, Funktionär und Experte äußert er sich bis heute immer wieder in Sachen Profifußball. Zuletzt beklagte er in der Sportsendung "ran" einen "Werteverfall" im Fußball.
Generell sieht er die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte im Profifußball kritisch. Und er sieht Ähnlichkeiten zu anderen Bereichen der Gesellschaft. So sei sowohl die Spitze im Fußball, als auch die Spitze in großen Unternehmen eine Parallelwelt.
Wir haben Leute, die wahnsinnig viel Geld verdienen, und wir haben immer mehr Menschen, die prekär beschäftigt sind. (...) Und das kann es nicht sein. Wir sollen in einem der reichsten Länder der Erde leben und wir haben immer mehr Menschen, die nicht nur unzufrieden sind, sondern die eben auch mehrere Jobs brauchen, um überhaupt überleben zu können.
"Rebell": Ewald Lienen, der Buchautor
Seine 2019 erschienene Biographie nannte er "Ich war schon immer ein Rebell". Ewald Lienen bleibt streitbar, eigensinnig und mitunter auch mal unbequem.
Es gibt immer mehr Menschen, die leider Gottes einfach nur eine Fahne hochhalten, die ihren Standpunkt darstellen, aber nicht bereit sind sich den Standpunkt anderer anzuhören, geschweige denn irgendwelche Kompromisse zu finden.