DTM, Formel 1, Formel E: Rennfahrer Pascal Wehrlein möchte eine Legende werden

Stand
Moderator/in
Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen

Pascal Wehrlein ist Weltmeister in der Formel E. Er spricht darüber, was das Fahren im Rennwagen mit Elektromotor einzigartig macht und welches große Ziel er noch verfolgt.

Ich habe das geschafft, wovon ich mein ganzes Leben geträumt habe.

Erster deutscher und aktueller Formel E Weltmeister

Die Liste herausragender deutscher Motorsportpiloten ist lang: Hinter Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg reiht sich Pascal Wehrlein ein.

Der gebürtige Sigmaringer wurde 2015 mit 20 Jahren jüngster DTM Champion und ist der amtierende Weltmeister in der Formel E. Am Wochenende vom 7./8. Dezember war er in Sao Paulo mit am Start – dort begann die elfte Rennsaison der Formel E.

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer, schaut in die Kamera. Pascal Wehrlein ist Weltmeister in der Formel E, war 2015 jüngster DTM Champion und ist zwei Jahre in der Formel 1 gefahren. Und er hat noch große Ziele: Er möchte die 24 Stunden in Le Mans fahren und gewinnen.

Unterschiede zwischen Formel 1 und Formel E

Während es die Formel 1 bereits seit über 70 Jahren gibt, ist die Formel E gerade erst 10 Jahre alt. Ein Vergleich sei schwierig, da es sich um ganz unterschiedliche Serien mit anderen Konzepten handelt, sagt Pascal Wehrlein. Das Fahrgefühl sei im Formel E Auto ganz anders, man muss nicht schalten und die Fahrzeuge haben eine extreme Beschleunigung.

Jeder, der schon mal ein Elektroauto gefahren ist, weiß, wie viel Kraft und Drehmoment so ein Auto entwickelt.

Im Gegensatz zur Formel 1 riechen die Fahrzeuge der Formel E naturgemäß nicht nach Benzin. Außerdem sind sie deutlich leiser. Die größten Geräusche, die das Auto macht, entstehen durch Wind, erklärt der Weltmeister und betont, es sei "sehr beeindruckend", wenn so ein Fahrzeug mit fast 300 km/h an einem vorbeifährt.

Formel E: Energieeffizienz besonders wichtig

In der Formel E fahren die "effizientesten Rennautos, die es gibt", so Wehrlein. Während es im Qualifying darum gehe, so schnell wie möglich zu sein, gelte es im Rennen zusätzlich auch, so energieeffizient wie möglich zu fahren. Dabei spielen Taktik und Windschatten eine größere Rolle.

Wir können nicht bis zum Bremspunkt Vollgas fahren und dann so hart wie möglich in die Bremse rein, sondern wir lassen das Auto am Ende der Geraden ein kleines Stück segeln und bremsen dann so, dass die Räder nicht blockieren. So versuchen wir am Limit zu fahren und am Ende mit 0,1 Prozent Batterie über die Ziellinie zu kommen.

Nachhaltigkeit in der Formel E: Wie "grün" ist der Elektro Motorsport?

In der Formel E wird ökologischen Aspekten mehr Beachtung geschenkt. Es wird zum Beispiel weniger Material verschifft und die Gesamt-Team-Größen, die um die Welt reisen, sind kleiner. Auch die Zahl der Reifen für ein Renn-Wochenende ist um den Faktor 10 geringer. Gefahren wird die Formel E hauptsächlich auf Stadt-Kursen.

Wir wollen diese Technologie der Zukunft dort einsetzen, wo es am meisten Sinn macht, nämlich in den Städten. Wir schauen, welche Technologie wir verbessern und weiterentwickeln, von der man auch in Straßenfahrzeugen profitieren kann.

Michael Schumacher hat Pascal Wehrlein ausgewählt

Im Alter von 5 Jahren war Pascal Wehrlein zum ersten Mal mit seinen Eltern am Hockenheimring. Die Atmosphäre, der Start und der Sound haben sich fest bei ihm eingeprägt, schwärmt er. Sein erstes eigenes Rennkart hatte 9 PS. Damit ist Pascal Wehrlein die Deutsche Meisterschaft gefahren, die er vier Mal in Folge gewonnen hat.

Es folgten Förderprogramme, über die ihm der Sprung in den Formelsport gelang, unter anderem auch weil Michael Schuhmacher ihn ausgewählt hatte. Zwei Jahre fuhr Pascal Wehrlein in der Formel 1, bevor er in die Formel E wechselte.

Ich liebe die Anspannung, bevor ein Rennen losgeht, und genau so liebe ich es, wenn wir ein gutes Resultat einfahren, den Druck wieder loszulassen. Es ist ein aufregender Beruf.

Rennfahrer mit großen Zielen: Le Mans!

Aufgewachsen ist Pascal Wehrlein im überschaubar großen Worndorf im Kreis Tuttlingen. Die Nähe zum Bodensee ist ihm besonders wichtig. Dort findet er zur Ruhe bei allem Reisestress.

Mit 30 Jahren sieht er sich im besten Rennfahreralter: "Man hat einen guten Mix aus noch jung aber genügend Erfahrung". Und er hat mindestens noch ein großes Ziel: die 24 Stunden in Le Mans zu fahren und zu gewinnen.

Als Fahrer ist das Prestige: Wer Le Mans gewonnen hat, ist eine Legende!

Die Sendung wurde am 28.10.2024 aufgezeichnet.

Auto & Sport

Baden-Württemberg

Porsche Designchef Michael Mauer Auto- und Design-Klassiker: So muss ein Porsche aussehen

Egal ob 911, GT3 oder Cayenne: Proportionen, die perfekte Linie & Mut im Design. So beschreibt Porsche Designchef Michael Mauer den Porsche Look.

Leute SWR1 Baden-Württemberg

Stuttgart

Action-Regisseur und Stunt-Performer Action und Stunts: Stuntman Ferdi Fischer ist der Mann für den Rumms in Hollywood

Wenn es in Filmen wie "Fast and Furious" und "Inglourious Basterds" rasant, laut und explosiv zugehen soll, ist der Stuttgarter Ferdi Fischer erste Wahl als Stunt-Performer.

Leute SWR1 Baden-Württemberg

Freiburg

Ex-Fußballprofi Nils Petersen Der Blick hinter den "Fußballgott" des SC Freiburg

Meister in der 2. Fußball-Bundesliga und eine Silbermedaille bei Olympia – Nils Petersen schaut auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Aber auch auf schlechte Zeiten.

Leute SWR1 Baden-Württemberg