"Colt Seavers" war Auslöser für den Traumberuf Stuntman
Im Fernsehen lief die Vorabendserie über den Stuntman Colt Seavers ("Ein Colt für alle Fälle") und damit war es geschehen: schon in Kinderjahren hatte der Stuttgarter Ferdinand Fischer seinen Traumberuf gefunden.
Aus Ferdinand wurde Ferdi, aus dem Jungen ein Stuntman. Jetzt, Jahrzehnte später, ist Los Angeles für ihn Wohnort und Arbeitsplatz.
Ferdi Fischers Kindheit war gefährlicher als sein Stunt-Job
"Meine Kindheit war extrem wild", erzählt Ferdi Fischer. Mit seinem BMX-Rad hat er die größten Sprünge gemacht, ist mit dem Skateboard immer wieder heftig gestürzt – damals noch ohne Helm und Schutzpolster. Beim Besuch in der Stuttgarter Heimat kommen Erinnerungen hoch.
Stunt-Koordinator und Action-Regisseur: für Fanta4 und "Fast and Furious" im Einsatz
Ferdi Fischer hat es krachen lassen in Filmen wie "Inglourious Basterds" oder dem zehnten Teil von "Fast and Furious". Mittlerweile ist er auch Action-Regisseur – auch bei SWR Tatort-Produktionen – oder Stunt-Koordinator, zum Beispiel beim Videodreh der Fantastischen Vier zu "Troy".
Angst ist gefährlich für den Stuntman
Hat Ferdi Fischer bei seinen Stunts Angst? Während des Stunts nicht, sagt er, das wäre gefährlich, weil sie ihn dort ablenken würde. Angst müsse man an den richtigen Stellen haben: Vorab, weil sie einen schütze. Aber man solle nicht aus Angst handeln, sondern das Ganze in Respekt umwandeln.
Job als Stuntman: freier Fall aus 45 Metern
Ferdi Fischers Weltrekord-Sprung aus 45 Metern Höhe würde heute so auch nicht mehr gefilmt werden – mittlerweile hängt Ferdi an dünnen Drähten und simuliert den Fall, wird kurz vor dem Boden abgebremst. Diese Technik erlaubt es auch, Schauspieler:innen mit in diese Stunts zu integrieren.
Ferdi Fischer leiht dem Gesicht der Hollywood-Stars seinen Körper
Und noch eine große Änderung hat es in den letzten Jahren gegeben: Die großen Hollywood-Produktionen arbeiten mit "Face-Replacement". Ferdi Fischer hat Punkte im Gesicht, Markierungen, auf die später digital das Gesicht des Schauspielers gesetzt wird, leiht seinen Körper den Stars. Nur bei kleineren Produktionen werden die Stuntleute noch mit Perücke und Make-Up den Schauspielern so ähnlich wie möglich gemacht.
"WarpCam": die eigene Action-Cam in "Fast and Furious"
Für noch dynamischere und rasantere Action-Sequenzen hat Ferdi Fischer ein eigenes Kamerasystem entwickelt: die WarpCam. Sie ist klein, leicht, ultra-mobil – so kann es nicht mehr passieren, dass er in einer Szene 24 Mal in ein Grab springen muss, weil die schweren Hollywood-Kameras zu unbeweglich waren, um diese Sequenz sauber einzufangen.
Stuntmen sind keine Selbstdarsteller
Ferdi Fischer ist mittlerweile weit mehr als nur ein Stuntman wie sein Kindheits-Vorbild "Colt Seavers". Eine aktuelle Version der Serie mit ihm als Hauptdarsteller? Dazu ist Fischer zu bescheiden.