In seinem neuen Roman „Ginsterburg“ erschafft der Journalist und Schriftsteller Arno Frank eine fiktive Stadt und beobachtet die Menschen dort in den Jahren 1935, 1940 und 1945.
„Wir urteilen so schnell und so leicht und auch so verständlich von unserer heutigen Werten aus über die Menschen damals“, sagt Arno Frank in SWR Kultur. Und genau das wollte er nicht tun.
Ensemble an Figuren
Arno Frank hat ein Ensemble von Menschen nach Ginsterburg gesetzt: einen jungen Piloten, eine Buchhändlerin, einen Blumenhändler. Er wollte sich dann auch selbst überraschen lassen von diesen Figuren, von denen er anfangs nicht wusste, wohin sie gehen. Wie verändern sich diese normalen Menschen in ihrem normalen Alltag in diesen zehn Jahren? Wiederstehen sie den Versuchungen der Barbarei?
Arno Frank hat als Journalist für die taz gearbeitet und schreibt heute für den Spiegel. Sein erster Roman „So, und jetzt kommst Du“ beschreibt Franks eigene Jugend mit einem kriminellen Vater, der seine Familie auf der Flucht vor der Polizei hinter sich her zieht, „er war kein großer Geschichtenerzähler, er war ein talentierter Verbreiter von Lügen“, sagt Arno Frank. Bis zu „Ginsterburg“ habe er dann lernen müssen, „es mit großen Themen aufzunehmen“.
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