Tierschutz, Tierhaltung und Tierwohl
Tierwohl und Tierhaltung funktionieren gut zusammen, ist Agrarwissenschaftlerin Stefanie Pöpken überzeugt. Der Begriff "Tierwohl" ist gesetzlich allerdings nicht verankert.
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Einige landwirtschaftliche Betriebe haben mittlerweile vorbildliche Strukturen aufgebaut. Allerdings sehen wir auch immer noch Bilder von schlechten Zuständen für die Tiere auf anderen Höfen.
Was bedeutet die Tierhaltungskennzeichnung?
Beim Einkaufen im Supermarkt haben viele sicherlich schon die Kennzeichnungen zur Haltungsform auf tierischen Lebensmitteln gesehen. Dies sei ein guter Hinweis zur Orientierung, meint Stefanie Pöpken. Allerdings müssten Verbraucher:innen sich weiter informieren, was hinter der Kennzeichnung steckt, da der Aufkleber alleine noch nicht viel aussage. Für Landwirte bedeutet das "Tierwohllabel" oft zusätzlichen Aufwand.
Wie geht es den Tieren in unseren landwirtschaftlichen Betrieben?
In ihrem Buch "Nutztiere – Mehr als eine Frage der Haltung", das Stefanie Pöpken gemeinsam mit Bernward Geier und Renate Künast geschrieben hat, stellt sie eine Auswahl von 16 unterschiedlichen Betrieben vor. Dabei hebt sie besondere Projekte, wie beispielsweise die "ammengebundene Putenhaltung" hervor. In ihrem Buch gehe es nicht ausschließlich um Bio-Höfe, sagt Stefanie Pöpken.
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Wie können wir im Supermarkt für mehr Tierwohl sorgen?
Discounter kaufen in großen Mengen ein und bieten Lebensmittel relativ günstig an. Auf diese Entwicklung musste sich die deutsche Landwirtschaft einstellen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Selbstverständlich spielt der Preis eine Rolle und viele können sich kein teures Fleisch leisten. Es gehe auch keinesfalls darum, vegetarisch zu leben, so Stefanie Pöpken, es gehe allein um das Maß:
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Mehr Tierwohl: eine Aufgabe für uns alle
Der Umbau der Tierhaltung muss bezahlt werden. Das betreffe uns als gesamte Gesellschaft, so Stefanie Pöpken. In Verbraucher-Umfragen geben viele an, sie seien für Tierwohl, entscheiden sich im Geschäft dann aber für Fleischprodukte mit dem günstigeren Preis. Hier müsse ein Umdenken stattfinden:
Es koste Zeit, sich im Internet oder bei Verbraucherzentralen über die Lebensmittel zu informieren — aber das hätten die Tiere in den Ställen und Betrieben verdient, meint Stefanie Pöpken. Dabei sei niemand perfekt und man könne nicht alles kontrollieren, aber: Auch sie selbst versuche zumindest ihr Bestes, um sich über die Lebensmittel, die sie kauft, zu informieren.