Warum sind Bonobos dem Menschen so ähnlich?
Dieser Frage geht Prof. Barbara Fruth seit mehr als 30 Jahren nach. Um die Verhaltensweisen von Bonobos zu erforschen, reist sie regelmäßig in das Kongo-Becken, wo die Bonobos leben. Jahrelang hat sie mit ihrem Team 100 Affen an ihre Präsenz gewöhnt. Die Forscherin erklärt in SWR1 Leute, warum wir Menschen so nah mit Menschenaffen verwandt sind:
Wir hatten vor ungefähr 5-6 Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren. Und aus diesem gemeinsamen Vorfahren ist an der einen Schiene der Mensch heraus hervor gegangen und aus der anderen der Schimpanse und Bonobo.
Sex gegen Stress und gemeinsames Essen
Durch ihre Forschung sieht sie einige Parallelen zum Menschen. In SWR1 Leute spricht sie über lustige, aber auch ernste Gemeinsamkeiten. Beispielsweise gebe es auch Geschlechterunterschiede und die Weibchen bestimmen bei den Bonobos, wer wie viel Essen bekommt.
5 Fakten über Bonobos von Barbara Fruth
- Bonobos begrüßen sich über eine Genitalreibung und sind dann befreundet
- Bonobos haben mehrjährige Freundschaften
- Sie benutzen Sex um Spannungen abzubauen
- Die Menschenaffen benutzen Werkzeuge und bauen sich Nester zum Schlafen
- Auf ihren Wanderungen gibt es immer Zeit für einen kleinen Snack unterwegs
Darum ist die Erforschung von Bonobos wichtig für unser Klima
Die Erforschung der Menschenaffen bringt auch Erkenntnisse über den Klimawandel. Die Bonobos leben in einer sogenannten Grünen Lunge. Sie ist wichtig ist für den Erhalt unseres Lebens in Bezug auf den Klimawandel. Bonobos verbreiten über ihre Ernährung und Ausscheidungen Samen wichtiger Pflanzenarten, die den Erhalt des Ökosystems sicherstellen.
SWR2 Wissen Bonobos – Die missverstandenen Zwergschimpansen
Bonobos gelten als "zärtliche Menschenaffen", sie machen "Sex für den Frieden" und leben konflikt- und gewaltfrei. Deshalb sind die Zwergschimpansen Symboltiere für moderne Gesellschaften, die männliche Machstrukturen überwinden wollen. Doch auch Bonobos sind keine Heiligen. Ein Vortrag des Primatologen Professor Volker Sommer.
Lust auf Dschungel und Bonobos im Kongo beobachten?
Die Biologin berichtet in SWR1 Leute von Nachwuchsproblemen in der Forschung. Das habe verschiedene Gründe, aber sie freue sich immer über Bewerbungen. Der Job sei sehr herausfordernd und anspruchsvoll, erzählt sie in SWR1 Leute. Mehr Infos gibt es beim "LuiKotale Bonobo Projekt".
