
Zümrüt Gülbay-Peischard bezeichnet sich selbst als "mediterrane Preußin", die sowohl pünktlich, fleißig, zuverlässig als auch gesellig und gemütlich sei. Als Ort für ihre Professur hat sie sich bewusst die Hochschule Anhalt in Bernburg (Saale) ausgesucht. Der Grund: die Menschen in Sachsen-Anhalt sollten nicht nur lernen, mit weiblicher Autorität umzugehen, sondern auch, dass auch türkisch-stämmige Frauen Professorinnen sein können.
Sorge um die Generation Z
Die Jahrgänge von 1995 bis 2010: Kaum ein Satz ohne Rechtschreibfehler, aber am liebsten morgen schon einen gut bezahlten Job in der freien Wirtschaft, moniert Gülbay-Peischard in ihrem Buch "Akadämlich: Warum die angebliche Bildungselite unsere Zukunft verspielt".
Zu jedem Thema habe diese Elite eine Meinung, aber Kritik an sich selbst verstünde sie als Majestätsbeleidung. Junge Menschen aus wohlstandsverwöhnten Generationen würden erwarten, dass ihnen alles auf dem Silbertablett serviert wird.
Bildungsmisere: "Von Leistungs- und Leidensbereitschaft nie etwas gehört"
Die Generation Z habe sogar das Lernen verlernt – oder gar nicht erst gelernt, so Zümrüt Gülbay-Peischard. Sie hat sich mit den Ursachen der Bildungsmisere an deutschen Hochschulen beschäftigt und zeigt mögliche Folgen. Hochschulen seien immer weniger in der Lage, die dringend benötigten Topkräfte für den Arbeitsmarkt auszubilden. Die Ignoranz und Lethargie der Studierenden empfindet Zümrüt Gülbay-Peischard als geradezu unanständig.