Mal Hand aufs Herz: Trennt ihr konsequent euren Müll? Oder habt ihr euer Taschentuch oder die Zigarette auf der Autobahn schon achtlos aus dem Fenster geworfen? Oder wissenschaftlicher: Was definieren wir als Abfall bzw. als nutzlos und was noch als nützlich und wertvoll?
Wie trenne ich Müll richtig?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Roman Köster. Der Historiker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Habilitation schrieb er zum Thema "Abfallwirtschaft in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg". Die Geschichte des Mülls reicht weiter zurück.
Dass die Müllmengen exponentiell ansteigen und immer schwerer zu entsorgen sind, das ist ein Phänomen, das im Wesentlichen auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg zurückgeht.
Nach Tod von Mieter in Bretten Albtraum Messie-Wohnung: Vermieterin bleibt auf Schaden sitzen
Überall Müll, Dreck und leere Flaschen, es stinkt - so hat Monika Hoffmann aus Bretten die Mietwohnung vorgefunden, nachdem ihr Mieter im Frühjahr verstorben war.
Müll: Entsorgen wir Abfall wie im Mittelalter?
Müll war im Mittelalter ein eher praktisches Problem. Es stand die Frage im Raum: Wohin damit? So war es auch während der Industrialisierung: Durch die Urbanisierung wurde Müll zur Gesundheitsbedrohung - durch Seuchen wie Typhus oder Cholera.
Müll sagt sehr viel über vergangene Gesellschaften aus: Er sagt etwas darüber aus, was wir als wertvoll und was wir als nutzlos empfinden.
Heute stellt das Ganze, zum Beispiel durch die Vermüllung der Weltmeere u.a. mit Plastik, ein globales Problem dar.
Der meiste Müll, der in den Meeren schwimmt, kommt aus großen zu schnell gewachsenen Megametropolen, die Probleme haben ihren Müll richtig einzusammeln und der landet dann sehr häufig im Wasser.
Wie hat sich unser Umgang mit Müll verändert? Haben wir uns im Umgang mit unserem Müll weiterentwickelt? Über diese und weitere Fragen der modernen Zivilisation spricht Roman Köster in SWR1 Leute.