Das Medikament Dexamethason senkt die Sterblichkeit von beatmeten COVID-19-Patienten erheblich.
Das zeigen vorläufige Ergebnisse einer klinischen Studie aus Großbritannien: Bei Behandlung mit dem Entzündungshemmer Dexamethason sank die Sterberate bei Patienten mit schwerem Covid-19 Krankheitsverlauf um ein Drittel.
Damit sei Dexamethason das erste Medikament, von dem gezeigt wurde, dass es die Chance, bei Covid-19 zu überleben verbessere, erklärte Peter Horby, einer der Leiter der „Recovery“-Studie. Und es gebe noch mehr Vorteile des Wirkstoffes: Dexamethason sei kostengünstig, verfügbar und könne sofort eingesetzt werden, um weltweit Leben zu retten, so der Mediziner weiter.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat mittlerweile die Ergebnisse der "Recovery"-Studie überprüft. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Dexamethason als Behandlungsmöglichkeit für Patienten in Betracht gezogen werden kann, wenn diese eine zusätzliche Sauerstofftherapie benötigen. Als Begründung stützt der CHMP auf weitere veröffentlichte Daten - unter anderem eine Metaanalyse der WHO. Darin wurden Daten aus sieben klinischen Studien zur Untersuchung der Anwendung von Kortikosteroiden, zu der Dexamethason gehört, bei der Behandlung von Patienten mit COVID-19 untersuchte.
Allerdings sind noch nicht alle Daten der Studie veröffentlicht worden. Führende Mediziner aus Deutschland halten die Untersuchung für überzeugend. Dennoch müsse man für die endgültige Bewertung die Veröffentlichung der Studie mit all ihren Daten abwarten.