Serhij Zhadan erkundet die Lebenswelt in der Ukraine
Serhij Zhadan, geboren am 23. August 1974 in Starobilsk im Gebiet Luhansk in der damaligen Sowjetrepublik Ukraine, ist Schriftsteller, Übersetzer und Musiker. Er zählt zu den wichtigsten und bekanntesten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur.
Sein literarisches Werk setzt sich aus Romanen, Gedichten, Erzählungen, Reportagen und Essays zusammen und widmet sich insbesondere der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion sowie dem seit 2014 in der Ukraine herrschenden Krieg.
Eindringliche und differenzierte Sprache
In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führe Serhij Zhadan in eine Welt, die große Umbrüche erfahren hat und zugleich von der Tradition lebe, begründet die Jury ihre Entscheidung. Seine Texte erzählten, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschütterten. Dabei finde der Schriftsteller eine eigene Sprache, die uns eindringlich und differenziert vor Augen führe, was viele lange nicht hätten sehen wollen, so die Jury weiter.
Ein internationaler Friedenspreis
Mit dem seit 1950 verliehenen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ehrt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Persönlichkeiten, „die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens“ beitragen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird anlässlich der Frankfurter Buchmesse am 23.10.22 in der Frankfurter Paulskirche verliehen.
Mit den von ihm und den Preisträger*innen ausgelösten Debatten und Diskussionen zählt er zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes. 2021 ging der Preis an die simbabwische Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga.