Platz 8 (26 Punkte)

Heinz Strunk: Es ist immer so schön mit dir

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Es ist nicht das Schlechteste, wenn ein Autor immer wieder für eine Überraschung gut ist. Heinz Strunk, der „Fleisch-ist-mein-Gemüse-Strunk“; der Strunk, der mit Wonne in die maroden Ekelwelten des goldenen Handschuhs und der das Niedrige, Widerwärtige mit ungerührter Lakonie zu beschreiben weiß – dieser Strunk, der noch dazu ausgerechnet Botho Strauß zum Autor seines Lebens erklärt hat, hat nun einen Liebesroman geschrieben. Nun ja, einen speziellen.

Ein Mann Mitte vierzig ist gelangweilt von seiner Beziehung. Fad kommt sie ihm vor, abgestanden. An seiner Freundin nervt ihn immer mehr, aber die Beziehung läuft in geregelten Bahnen, auch finanziell, und vor allem: Was soll man noch erwarten, wenn man selbst seine eigenen Ambitionen begraben hat? Aus allen Ecken dieses Romans schreit es „Midlife Crisis“, und dann kommt es, wie es immer kommt: Da ist eine junge Frau, die alles verändert.

Vanessa heißt sie, ist Schauspielerin und jung und schön, aber warum nochmal hat sie überhaupt Interesse an einem Mann auf dem absteigenden Ast? Strunks Konzentration auf die Innenansicht eines dem Alkohol verfallenen, von Reflexen und triebgesteuerten Mannes in der Krise ist konsequent. Hier lugt weniger Strauß als Houellebecq ums Eck.

Also ein Bericht zur Lage des toxischen Mannes, der für sich selbst und für andere eine Katastrophe ist, aber davon nur wenig bemerkt. Dass das auch seine komischen Seiten hat, zwangsläufig, versteht sich.

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Autor/in
SWR