Was ist Recht, was ist Gerechtigkeit? Welche Verantwortung trage ich für Taten, die ich im Auftrag eines verbrecherischen Staates begehe?
Januar 2021: Das Oberlandesgericht Koblenz verurteilt einen Syrer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Er hatte für den Geheimdienst in Syrien gearbeitet, ist desertiert und nach Deutschland geflüchtet.
Dieses Gerichtsverfahren inspirierte den Syrer Mohammad Al Attar zu einem Theaterstück, das jetzt im Stadttheater Freiburg uraufgeführt wird. Welche Verantwortung habe ich, welche Schuld trage ich, wenn ich im Auftrag eines totalitären Regimes Folter und Tötungen von Gefangenen dulde oder sogar befehle? Eine zufällige Begegnung zweier Syrer in Berlin.
An der Stimme erkennt ein Mann den Mitarbeiter des syrischen Geheimdienstes wieder, der sein Verhör im Gefängnis überwachte. Seine Augen waren verbunden, er konnte ihn nicht sehen. Der Gefolterte erstattete Anzeige gegen seinen Peiniger. Die Suche nach der Wahrheit beginnt. Was ist Recht, was Gerechtigkeit? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie es zunächst scheint.
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