Alle Infos rund um die Europawahl und die Kommunalwahl 2024 in BW: Ergebnisse, Reaktionen und Analysen - in unserem Ticker zum Nachlesen.
Kommunalwahl Stuttgart: Sitzverteilung zeichnet sich ab
Nach der Kommunalwahl in Stuttgart wurden rund 87 Prozent der Stimmen ausgezählt. Mittlerweile zeichne sich die Sitzverteilung im Gemeinderat ab, hieß es am Abend von Seiten der Stadt. Den ersten Ergebnissen zufolge, können 14 Parteien beziehungsweise Gruppierungen in den Stuttgarter Gemeinderat einziehen. Die aktuellen vorläufigen Wahlergebnisse können auf der Webseite der Stadt nachgelesen werden.
Die stärksten Fraktionen bilden dabei die CDU und die Grünen mit jeweils 14 Sitzen. Die SPD kommt Stand jetzt auf sieben Sitze, die AfD auf fünf Sitze, FDP/DVP und die Freien Wähler auf vier Sitze und die Linke auf drei Sitze. SÖS und Volt bekommen demnach jeweils zwei Sitze, die Stadtisten, die Partei, die Klimaliste, die Tierschutzpartei und die Stuttgarter Liste jeweils einen Sitz.
Prozentual geht die CDU nach aktuellem Stand als Wahlsiegerin hervor. Die Partei liegt derzeit bei 23,6 Prozent. Dahinter folgen die Grünen mit 22,8 Prozent, die SPD mit 11,2 Prozent, die AfD mit 8,3 Prozent, die FDP mit 7,4 Prozent, die Freien Wähler mit 6,2 Prozent und die Linke mit 4,4 Prozent. SÖS liegt derzeit bei 4,1 Prozent, Volt bei 2,8 Prozent, die Stadtisten bei 1,9 Prozent, die Partei bei 1,6 Prozent und die Tierschutzpartei bei 1,2 Prozent. Darauf folgen die Klimaliste mit aktuell 1,3 Prozent und die Stuttgarter Liste mit 0,8 Prozent.
Das vorläufige Endergebnis soll morgen Mittag bekannt gegeben werden. Sobald das Ergebnis veröffentlicht wurde, können Sie es hier im Ticker nachlesen. Erste Prognosen im Auftrag des SWR gab es bereits am gestrigen Wahlabend:
Kommentar: Die Papierschlacht von Freiburg - Demokratie, die überfordert
20 Listen, 854 Kandidierende, am Wahlsonntag Schlangen und ausgegangene Stimmzettel, überforderte Wähler. Die Kommunalwahl in Freiburg war eine Papierschlacht - und eine grenzwertige demokratische Herausforderung, findet SWR Reporterin Maya Rollberg:
Kumulieren, Kritzeln und Kopfrechnen Kommentar: Demokratie, die überfordert - die Kommunalwahl in Freiburg
Papierschlacht in Freiburg: 20 Listen, 854 Kandidierende, am Wahlsonntag Schlangen und ausgegangene Stimmzettel. Die Kommunalwahl war eine demokratische Herausforderung. Ein Kommentar.
Ergebnisse für Karlsruher Gemeinderat erst am Dienstag
In Karlsruhe wird das Endergebnis für die Gemeinderatswahl erst am Dienstag feststehen. Am Montagnachmittag sind noch nicht alle Stimmbezirke ausgezählt worden. Über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt kümmern sich um die Auszählung. Im Wahlamt stapeln sich in den Räumen Zehntausende gelbe Stimmzettel, die natürlich alle einzeln erfasst und digital übertragen werden müssen.
Der Wahlamtsleiter der Stadt Karlsruhe, Christoph Riedel, sagte dem SWR, man wolle am Dienstagnachmittag um 15 Uhr das Ergebnis im Rathaus verkünden. Dann stünde fest, wer in den Karlsruher Gemeinderat einziehe. Laut der Prognose im Auftrag des SWR, können CDU, AfD und auch Volt mit Zuwächsen rechnen. Stärkste Kraft bleiben laut Prognose die Grünen, obwohl sie Stimmen verloren haben.
Kommentar zur Europawahl: Abschneiden der Grünen "mehr als ein Betriebsunfall"
Die größten Verlierer der Europawahl in BW sind die Grünen. Im Vergleich zur Europawahl 2019 büßten sie 9,5 Prozentpunkte ein. Auch bei der Kommunalwahl schneidet die Partei vielerorts schlecht ab. Das hat nicht nur mit der Ampel-Regierung in Berlin zu tun, kommentiert Knut Bauer:
Europawahl 2024 Meinung: Der Grünen-Absturz - mehr als ein Betriebsunfall
Die größten Verlierer der Europawahl in BW: die Grünen. Im Vergleich zur Europawahl 2019 büßten sie 9,5 Prozentpunkte ein. Das hat nicht nur mit der Ampel-Regierung in Berlin zu tun, kommentiert Knut Bauer.
Analyse: Warum kleine Parteien so gut abschneiden
So viele Menschen wie nie zuvor haben bei einer Europawahl in Baden-Württemberg den kleineren Parteien ihre Stimme gegeben. Die "Sonstigen" kamen zusammen auf 14,7 Prozent. Nur eine der etablierten Parteien liegt über diesem Wert und das ist die CDU mit 32,0 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Wahl zum EU-Parlament 2019 erreichten die kleineren Parteien 12,7 Prozent.
Ein Grund für den Zuwachs sieht Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung in BW bei der Sperrklausel, also der Fünf-Prozent-Hürde. Sie gilt zwar bei Bundestags- und Landtagswahlen, nicht aber bei Europawahlen. Damit reicht praktisch bundesweit weniger als ein Prozent Stimmenanteil, um einen Sitz im EU-Parlament zu erringen. Bei der Wahl 2019 schafften das 14 Parteien.
Ohne Sperrklausel, sagte Wehner dem SWR, werde auch das Wahlverhalten abseits der traditionellen Parteien belohnt. Bei den etablierten Parteien könne man sich sicher sein, dass sie definitiv über die Fünf-Prozent-Hürde kämen. Man könne unverbrauchten Parteien eine Chance geben, gerade wenn man von den etablierten Parteien vielleicht enttäuscht sei, so Wehner.
BSW, Volt und Co. Europawahl in BW: Darum werden kleinere Parteien immer erfolgreicher
Bei der Europawahl gibt es in Baden-Württemberg bei den kleinen Parteien vor allem zwei Gewinner: Das Bündnis Sahra Wagenknecht und Volt. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Kommunalwahl Stuttgart: So viel Briefwahl wie noch nie
In Stuttgart sind nach der Kommunalwahl nach aktuellem Stand 72,3 Prozent der Stimmen ausgezählt. Das hat die Stadt am Abend mitgeteilt. Die Wahlbeteiligung lag in diesem Jahr bei 56,9 Prozent. Davon haben 42 Prozent per Briefwahl abgestimmt. Das sind laut Stadt so viele wie noch nie.
Euro fällt nach Europawahl auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai
Der Euro hat am Montag mit Kursverlusten auf das Ergebnis der Europawahlen reagiert. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0738 US-Dollar. Zeitweise notierte sie noch etwas niedriger und erreichte den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Am Vorabend hatte der Euro noch über 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0756 (Freitag: 1,0898) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9297 (0,9175) Euro.
Europawahl: So hat die Region Freiburg abgestimmt
Welche Politikerinnen und Politiker aus Südbaden gehen als Gewinner aus der Europawahl hervor? Wer hat einen Dämpfer erhalten? Das Votum der Wählerinnen und Wähler in Südbaden entspricht größtenteils dem Bundestrend - allerdings mit Ausnahmen.
Die CDU ist die stärkste Kraft mit einem Ergebnis zwischen 30 und 37 Prozent. Die AfD landet auf dem zweiten Platz mit etwa 19 Prozent im Kreis Rottweil, 15 Prozent in der Ortenau und im Kreis Waldshut. In Freiburg hingegen führen die Grünen mit rund 30 Prozent, gefolgt von der SPD mit über 15 Prozent und der AfD mit nur 6 Prozent. Die Pro-Europa-Partei Volt erzielt mit 7,5 Prozent eines der besten Ergebnisse im Land.
Trotz des Grünen-Erfolgs in Freiburg schafft es die südbadische Grünen-Kandidatin Anna Peters nicht ins EU-Parlament, da sie auf Listenplatz 13 stand. Dagegen zieht die südbadische SPD-Kandidatin Vivien Costanzo sicher ins Straßburger Parlament ein. Auch der Rottweiler Rechtsanwalt Andreas Schwab (CDU) bleibt dem Gremium erhalten.
Gewinner und Verlierer Europawahl: So hat die Region Freiburg gewählt
Die Einen ziehen ins Europaparlament ein, die Anderen müssen Koffer packen und ihren Schreibtisch räumen: Welche Politikerinnen und Politiker aus Südbaden gehen als Gewinner aus der Europawahl hervor? Wer hat einen Dämpfer erhalten? Ein Überblick.
Unterstadion: Erste Frau im Gemeinderat
In Unterstadion im Alb-Donau-Kreis steht fest, dass erstmals eine Frau in den örtlichen Gemeinderat einzieht. Nina Häußler hat mit 394 Stimmen die zweitmeisten Stimmen aller Bewerber geholt, hieß es am Montagnachmittag aus dem Rathaus. Häußler war überhaupt die erste weibliche Kandidatin in der Geschichte Unterstadions. Die Kommune hat rund 800 Einwohner. Der Gemeinderat besteht nun künftig aus sieben Männern und einer Frau.
Ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments zum Abschneiden der SPD
Die SPD-Politikerin Evelyne Gebhardt aus Schwäbisch Hall, die schon Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments war, muss das schlechte Abschneiden ihrer Partei erstmal verdauen. Ein Grund sei sicherlich, dass das Bild, das die Koalition in Deutschland aktuell abgebe, nicht das beste sei, sagte sie dem SWR. Es wäre schön, wenn es nicht eine "innere Opposition" geben würde.
Mit Blick auf die Zugewinne der AfD sagte sie, es mache ihr sehr große Sorgen, dass in der ganzen Europäischen Union die Wertigkeit der Demokratie verloren gegangen sei. Um diese Freiheiten müsse man kämpfen, so Gebhardt.
Villingen-Schwenningen: Hohe Zustimmung für AfD - "Ampel ist schuld"
Die AfD hat bei der Europawahl große Erfolge eingefahren, insbesondere in Pforzheim und in Rastatt (jeweils mehr als 23%). Damit schneidet sie über dem Landestrend ab. Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis gewinnt die AfD an Zustimmung, beispielsweise in Villingen-Schwenningen, wo jeder fünfte Wähler die Partei unterstützt hat.
Für einige Bürgerinnen und Bürger in der Villinger Innenstadt kam das nicht überraschend: "Die Ampel ist schuld", so ein Passant auf SWR-Nachfrage. Eine andere Spaziergängerin meint: "Vielleicht ist es auch gut, wenn ein bisschen Sand ins Getriebe kommt, um über gewisse Dinge nachzudenken und sich kompromissbereiter in manchen Dingen zu zeigen."
SWR-Reporter David Zastrow hat in Villingen-Schwenningen mit den Menschen auf der Straße über die Gewinne der AfD gesprochen:
Ispringen hat für Neubaugebiet gestimmt - mit knapper Mehrheit
Eine knappe Mehrheit hat sich beim Bürgerentscheid in Ispringen für die Weiterentwicklung des geplanten Neubaugebiets ausgesprochen. Es war ein hoch emotionales Thema in der Gemeinde: Die Gegnerinnen und Gegner sehen den Naturschutz als größtes Problem beim geplanten Neubaugebiet. Die Befürworterinnen und Befürworter verweisen auf die Notwendigkeit des Neubaugebiets hin.
Weitere Informationen zu dem Bürgerentscheid finden Sie in diesem Artikel:
Zusätzlich am Wahlsonntag Knappe Mehrheit stimmt für Neubaugebiet in Ispringen
Beim Bürgerentscheid in Ispringen hat sich eine knappe Mehrheit für die Weiterentwicklung des geplanten Neubaugebiets ausgesprochen. Es war ein hoch emotionales Thema in der Gemeinde.
Kein Sitz im Europaparlament für Anja Hirschel aus Ulm
Aus der Region um Ulm wird weiterhin keine Abgeordnete im Europaparlament sitzen. Die Spitzenkandidatin der Piratenpartei, Anja Hirschel aus Ulm, hatte sich große Hoffnungen gemacht. Aber die Piraten erreichten bei der Wahl nur noch 0,5 Prozent. Das reicht nicht für ein Mandat. Das Ergebnis sei ein Desaster für die Piraten, für die progressiven Parteien insgesamt und die digitalen Bürgerrechte, so die Partei.
"Es ist verheerend für uns", sagte Hirschel dem SWR. "Die tschechischen Piraten haben statt drei auch nur noch einen Sitz. Und die ganzen Mitarbeiter im EP müssen sich umschauen wo sie bleiben. Das belastet mich am meisten gerade."
Europawahl: So hat die Region Stuttgart gewählt
Wie hat die Region Stuttgart bei der Europawahl abgestimmt? Die CDU hat in allen Wahlkreisen um die 32 Prozent geholt - in Stuttgart kommt die Partei allerdings auf die wenigsten Stimmen (24,8 Prozent) in der Region. Die SPD hat über alle Landkreise hinweg ähnliche Zahlen um die 12 Prozent. Eine genaue Aufstellung, wie die Landkreise in der Region gewählt haben, lesen Sie hier:
Europawahl und Regionalwahl Region Stuttgart: Grüne verlieren, AfD holt auf
Bei der Europawahl gibt es auch in der Region Stuttgart Gewinner und Verlierer: In allen fünf Landkreisen konnte die AfD Gewinne verzeichnen, die Grünen mussten Verluste hinnehmen.
Grüne und FDP wollen an Ampel festhalten
Ihr schlechtes Abschneiden bei der Europawahl ist für die Grünen kein Anlass, die Ampel-Koalition infrage zu stellen. "Es braucht keine Vertrauensfrage", sagte der Co-Parteivorsitzende Omid Nouripour am Montag in Berlin auf eine Frage nach dem Rückhalt für die Koalition und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Man habe mit SPD und FDP einen Vertrag für vier Jahre geschlossen, an dem man festhalten werde.
Mit Blick auf den Stimmenzuwachs der AfD, sei es wichtig, jetzt Lösungen anzubieten, erklärte Nouripour. Das gelte besonders für die laufenden Verhandlungen über den Haushalt für 2025. Die Schlussfolgerung aus der Europawahl dürfe nicht sein, dass die Ampel-Partner Streit öffentlich austrügen.
Auch FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem Ergebnis der Europawahl keine grundsätzlichen Zweifel an der Führungsfähigkeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Warum sollte sich daran etwas geändert haben? Wir haben ein gemeinsames Regierungsprogramm, einen Koalitionsvertrag, an dem wir gemeinsam arbeiten. Und solange sich alle zu der Arbeitsgrundlage bekennen, gibt es ja keinen Grund, Vertrauen infrage zu stellen", sagte Lindner. Er forderte aber, die Ampel-Koalition müsse das "Signal dieser Europawahl ernst nehmen" - etwa durch Reformen und eine Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung.
Migrantisches Netzwerk befürchtet nach EU-Wahl mehr Rassismus
Das Netzwerk für Menschen mit Migrationsgeschichte, "neue deutsche organisationen", befürchtet nach dem Erstarken rechter Parteien bei der Europawahl mehr Rassismus und Antisemitismus. "Die Angst vor einer weiteren Zunahme rassistischer und antisemitischer Übergriffe in Deutschland ist in unseren Communities extrem groß", beklagte der Chef des Bunds, Karim El-Helaifi, laut der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sehen eine weitere Normalisierung rechter Gesinnung".
Das Netzwerk umfasst nach eigenen Angaben bundesweit knapp 200 Vereine und Organisationen und setzt sich gegen eine Spaltung der Gesellschaft ein.
Stuttgarter CDU will weiter nicht mit AfD zusammenarbeiten
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist die CDU mit 29,5 Prozent Wahlsiegerin. Eine Zusammenarbeit mit der AfD kommt laut Alexander Kotz für die CDU aber nicht in Frage. Die AfD ist mit 13,8 Prozent viertstärkste Kraft.
Analyse: Wer hat in BW die AfD gewählt?
Laut einer Statistik von Infratest dimap haben bei der Europawahl in Baden-Württemberg vor allem Männer die AfD gewählt. Unter allen Wählern liegen die Stimmanteile der Partei bei 18 Prozent, während sie unter den Wählerinnen bei 11 Prozent liegen.
Den größten Zuspruch hat die Partei mit ebenfalls 18 Prozent bei den 35- bis 44-Jährigen erreicht. Am niedrigsten sind die Stimmanteile der AfD bei den über 70-Jährigen. Den größten Zuwachs erzielte die Partei bei den 16- bis 24-Jährigen, wo sie 10 Prozentpunkte mehr erhielt als bei den Wahlen 2019.
Söder fordert Scholz zum Rücktritt auf
CSU-Parteichef Markus Söder hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, zurückzutreten und Neuwahlen in Deutschland auszurufen. Die Ampel-Regierung habe keine Legitimation mehr in der Bevölkerung, sagte Söder am Montag nach einer Sitzung seines Parteivorstandes in München. Die Ergebnisse der Europawahl am Sonntag hätten gezeigt, dass die Ampel-Regierung "einen totalen Absturz" und einen völligen Vertrauensverlust erlitten hat.
Die Europawahl sei ein klares Misstrauensvotum gegen den Bundeskanzler gewesen, sagte Söder. "Olaf Scholz ist König Olaf ohne Land", betonte er. Die Konsequenz müssten "Neuwahlen, Vertrauensfrage und am Ende Rücktritt" sein. "Er sollte es genauso machen wie entweder Macron oder wie damals Gerhard Schröder, der nach der Wahl damals in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2005 Neuwahlen ausgerufen hat, weil er die Legitimation gesucht hat."
Auszähl-Marathon: Die Stadt Freiburg und die Stimmzettel-Flut
Sie arbeiten eigentlich im Sozialamt oder im Umweltausschuss: 850 Mitarbeitende der Stadt Freiburg sind heute als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer eingespannt. Ihre Mission: In Zweierteams werten sie - verteilt auf drei Stockwerken - die Stimmzettel aus. Zunächst zählen sie die Stimmen manuell zusammen, übertragen sie dann in ein Programm und überprüfen abschließend, ob die Eintragung im System mit dem ausgefüllten Stimmzettel übereinstimmt. Das ist eine echte Gedulds- und Konzentrationsaufgab, denn in Freiburg hatten sich mehr als 800 Kandidierende auf 20 Listen um einen Platz im Freiburger Gemeinderat beworben. Da kommt sehr viel Papierkram zusammen.
Außerdem kam es am Wahlsonntag zu Problemen, als in zwei Wahllokalen am späten Nachmittag die Stimmzettel knapp wurden. Einige Wählende mussten über eine Stunde auf ihre Stimmzettel warten, bevor zusätzliche Zettel nach 18 Uhr geliefert wurden. Dennoch hätten alle Bürgerinnen und Bürger, die warteten, ihre Stimme abgeben können, so die Stadt Freiburg. Der Leiter des Wahlamtes erwartet, dass am morgigen Dienstag ein Ergebnis vorliegen wird.
Bundesregierung weist Rufe nach Neuwahl zurück
Die Bundesregierung ist Spekulationen und Aufforderungen zu einer vorgezogenen Neuwahl wegen der Einbußen der Koalitionsparteien bei der Europawahl entgegengetreten. "Der Wahltermin ist im Herbst nächsten Jahres regulär, und das planen wir auch so umzusetzen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Es habe sich "zu keinem Zeitpunkt, keine Sekunde die Idee Bahn gebrochen, dass man in Deutschland Neuwahlen jetzt anfangen könne."
Die Ampel-Koalition sei ein Projekt, das auf vier Jahre angelegt sei. "Am Ende der vier Jahre wird abgerechnet. Da hat der Wähler wieder das Wort, und so ist die Politik auch gestaltet", sagte Hebestreit. Er hob hervor, dass die Regierung angesichts des russichen Überfalls auf die Ukraine oder beim Umbau der Wirtschaft für mehr Klimaschutz eine Menge Dinge angepackt habe. Das sorge für Unruhe. "Diese Regierung bemüht sich nach Kräften, die wichtigen Entscheidungen, die anstehen, auch umzusetzen." Dabei bleibe es auch nach einem Europawahl-Ergebnis, das für alle drei Parteien der Koalition nicht ersprießlich gewesen sei.
Nach größeren Einbußen vor allem der SPD und der mitregierenden Grünen waren unter anderem aus der Union Forderungen nach einer Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Parlament und einer Neuwahl des Bundestags laut geworden.
AfD wirft Krah aus EU-Delegation
Der AfD-Politiker Maximilian Krah wird nicht Teil der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament sein. Die neu gewählten Abgeordneten stimmten bei ihrer konstituierenden Sitzung für einen Antrag, Krah nicht aufzunehmen. Das teilte dieser selbst mit.
Analyse: Was folgt für die Grünen aus der Wahlschlappe?
Die Grünen haben bei der Europawahl deutlich verloren. Die AfD steht als Gewinnerin da. Das BSW kam in Baden-Württemberg aus dem Stand auf 4,5 Prozent. Was bedeuten diese und die weiteren Ergebnisse des gestrigen Tages für die Politik im Land? Sind schon Konsequenzen für die Landtagswahl 2026 abzusehen?
Wahlanalyse Ergebnisse der Europawahl in BW: Geht die Ära der Grünen zu Ende?
Die Grünen sind der große Verlierer der Europawahl, von ihrer Schwäche kann die CDU kaum profitieren. Die Gewinnerin ist die AfD - läuft die Zeit der Grünen in BW ab? Eine Analyse.
Jeder Dritte im Elsass hat Rechtspopulisten gewählt
Bei der Europawahl 2024 hat in Frankreich die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) unter der Führung von Marine Le Pen deutlich gewonnen. Sie erhielt rund 32 Prozent der Stimmen und damit mehr als doppelt so viele wie die Liste von Präsident Emmanuel Macron. Im Elsass stimmte etwa jeder Dritte für EU- und fremdenfeindliche Kandidatinnen und Kandidaten.
Im Nordelsass (Bas-Rhin) wählten mehr als 31 Prozent die Rechtspopulisten, im Südelsass (Haut-Rhin) waren es knapp 36 Prozent. Eine Ausnahme bildet die die größte Stadt im Elsass Straßburg, wo die Linkspartei La France Insoumise mit 24,7 Prozent die meisten Stimmen erhielt. Die Rechtsaußen-Partei RN kam dort auf vergleichsweise wenige 15,41 Prozent. Als Reaktion auf das Wahlergebnis hat Frankreichs Präsident die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen angekündigt. Diese sollen schon in drei Wochen stattfinden.
Wie hat mein Ort bei der Europawahl abgestimmt?
Interessieren Sie die Ergebnisse der Europawahl bei Ihnen vor Ort? Dann können Sie im Wahlergebnisportal einfach die Postleitzahl eingeben und haben auf einen Blick die Wahlergebnisse samt Veränderungen und genauer Anzahl der Stimmen.
SWR Wahlergebnisportal Europawahl 2024 in Baden-Württemberg: So hat mein Ort gewählt
So hat mein Ort bei der Europawahl am 9. Juni 2024 abgestimmt.
Wahlbeteiligung in Tübingen am höchsten
In Baden-Württemberg haben sich 66,4 Prozent der Wahlberechtigten an der Europawahl beteiligt. Vor fünf Jahren waren es noch 64 Prozent. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, lag die Wahlbeteiligung jetzt im Landkreis Tübingen mit 71,8 Prozent am höchsten.
Freiburg führt die Stadtkreise mit einer Wahlbeteiligung von 71,3 Prozent an. In Teilen der Altstadt beteiligten sich sogar mehr als 91 Prozent der Stimmberechtigten an der Wahl. Zum Vergleich: In Pforzheim war die Wahlbeteiligung mit 55,3 Prozent am niedrigsten.
Ergebnis für die Regionalversammlung Stuttgart
Hauptgewinnerin bei der Wahl für den Regionalverband Stuttgart ist die CDU. Sie hat um 5,4 Prozentpunkte zugelegt. Ebenfalls hohe Zugewinne hat die AfD mit 4,6 Prozentpunkten. Besonders deutlich verloren haben hingegen die Grünen mit einem Minus von 7,4 Prozentpunkten. Trotzdem werden sie die zweitstärkste Kraft nach der CDU.
ARD-Analyse zur Europawahl
Wieso zieht die AfD so viele Wähler an? Warum laufen den Grünen die Jungen weg? Und welche Rolle spielten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU), die auf keinem Wahlzettel standen? Alles in einer Analyse der ARD.
Europawahl 2024: Vorläufiges amtliches Ergebnis für Deutschland
Das vorläufige amtliche Ergebnis der Europawahl für Deutschland ist da. CDU und CSU kommen nach Angaben der Bundeswahlleiterin auf 30 Prozent der Stimmen. Die AfD folgt mit 15,9 Prozent auf Platz zwei. Die Sozialdemokraten erzielten 13,9 Prozent, die Grünen 11,9 Prozent und die FDP erreichte 5,2 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand auf 6,2 Prozent. Die Linke bekam 2,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,8 Prozent.
Guten Morgen - der Tag nach den Wahlen in BW
Schichtwechsel: Ich bin Philipp Pfäfflin und halte Sie weiter auf dem Laufenden - unterstützt von den Kolleginnen und Kollegen aus den SWR-Regionalstudios im Land. Wir versorgen Sie hier weiterhin mit Ergebnissen, Reaktionen und Analysen zur Europa- und Kommunalwahl.
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Bei der Europawahl haben die Grünen laut vorläufigem amtlichen Ergebnis auch in Baden-Württemberg deutlich schlechter abgeschnitten als vor fünf Jahren. Die AfD liegt auf Platz 2.
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Am 9. Juni ist Europawahl. In Baden-Württemberg werden 34 Parteien und politische Vereinigungen auf dem Stimmzettel stehen. Und der ist deutlich kürzer als zuletzt 2019.
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