Was für eine Klatsche für die Grünen. In ihrer Hochburg Baden-Württemberg fällt der Absturz noch deutlicher aus als im Bund. Dabei sind sie hier Regierungspartei und stellen den Ministerpräsidenten.
Auch in den Kommunen brechen die Grünen ein
Klar, Europawahlen hängen immer mit der Bundespolitik zusammen. Und wenn drei Viertel der Wähler mit der Ampel im Bund nicht zufrieden sind und gerade mal 25 Prozent den Bundeskanzler gut finden, schlägt sich das im Wahlergebnis nieder. Dass die Grünen aber derart abgestraft werden, hat nicht nur mit Olaf Scholz und der Ampel zu tun. Auch in den Kommunen brechen die Grünen ein - in Stuttgart etwa verlieren sie die Pole Position im Gemeinderat.
Das alles ist mehr als ein Betriebsunfall. Jungwähler, früher eine sichere Bank für die Partei, tendieren inzwischen lieber zur CDU oder der AfD, die trotz Spionage- und Schmiergeldskandalen deutliche Stimmzuwächse verzeichnen kann.
Die Grünen von der Realität zu weit weg
Möglicherweise ist dieser Wahltag der Anfang vom Ende einer Ära, die der Obergrüne Winfried Kretschmann geprägt hat. Seine Zeit läuft ab und den Grünen gelingt es immer weniger, die Menschen von ihrer Politik zu überzeugen.
Auch weil sie zu weit weg sind von der Realität. Am Tag nach der Wahlschlappe lädt die Grünen-Landtagsfraktion zum Fachgespräch ein über die Rückkehr des Bibers. Eine Woche nach den verheerenden Hochwasserschäden in Teilen des Landes mutet das doch eher weltfremd an.