Der Eurovision Song Contest (ESC) nächstes Jahr in Basel wird in vollem Umfang stattfinden. Laut dem Ergebnis einer Volksabstimmung am Sonntag hat eine deutliche Mehrheit der Baslerinnen und Basler für einen Kredit gestimmt, der das Rahmenprogramm finanzieren soll. Demnach sind rund zwei Drittel (66,6 Prozent) der Abstimmungsberechtigten für den Kredit in Höhe von rund 35 Millionen Franken. 33,4 Prozent haben "Nein" angekreuzt.
"Dass zwei Drittel der Baslerinnen und Basler hinter dem ESC stehen, ist eine Genugtuung", wird der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer im SRF zitiert.
Hohe Stimmbeteiligung in Basel am Sonntag
Die Beteiligung war groß: Laut einem ersten Zwischenresultat hatten fast 50 Prozent der Stimmbevölkerung bis Samstagmittag brieflich abgestimmt, teilte die Basler Zeitung am Sonntagmittag mit.
Die rechtskonservative Kleinstpartei Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hatte das Referendum organisiert, weil sie gegen den Gesangswettbewerb in Basel ist. EDU-Präsident Daniel Frischknecht sagte im Oktober, dass Basel-Stadt das Geld besser investieren könne.
ESC-Gegner sprechen von "satanistischen Botschaften"
Gegen Musik habe die EDU grundsätzlich nichts einzuwenden, auch nicht gegen die sexuelle Orientierung der Teilnehmenden, aber der ESC habe mit einer Musikshow wenig zu tun, sondern sei politisch und weltanschaulich höchst aufgeladen, hieß es.
Die EDU behauptet etwa, die beim ESC auftretenden Künstlerinnen und Künstler hätten immer offener "okkulte und satanistische Botschaften und Symbole" gezeigt. Außerdem mache die Veranstaltung "Antisemitismus salonfähig" und der Schweiz drohe ein Imageverlust.
ESC findet unabhängig von Volksabstimmung in Basel statt
Auch wenn die Basler Bevölkerung gegen den Kredit für das Rahmenprogramm gestimmt hätte, hätte das nichts an den Live-Shows im Fernsehen geändert. Denn die bezahlen die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und die Europäische Rundfunkunion.