Das Jahr 2024 war ein bewegtes Jahr in der Region Bodensee-Oberschwaben. Dieser Jahresrückblick wirft einen Blick zurück auf emotionale Ereignisse, wichtige Entscheidungen, große Veranstaltungen und kuriose Momente, hat dabei aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Jahr 2024 im Überblick:
- Großer Andrang beim Lichterfest in Ravensburg
- Ermittlungen gegen Ärzte am Klinikum Friedrichshafen
- Vorerst letzter Lufthansa-Flug zwischen Friedrichshafen und Frankfurt
- Messerangriff auf Vierjährige in Wangen
- 1.300 Jahre Klosterinsel: Reichenau feiert Jubiläum
- Waldrappe brüten in natürlicher Felsnische
- Die Landesgartenschau in Wangen beginnt
- Weingartener Basilika wird 300 Jahre alt
- Arbeiten für neuen Wandersteg in der Marienschlucht beginnen
- Rätselhafter Rückgang der Stichlinge im Bodensee
- Geplanter Aussichtsturm in Bad Wurzach im Schwarzbuch der Steuerzahler
- Urteil nach Mord an einer 24-Jährigen in Stockach
- Autonome Busse in Friedrichshafen unterwegs
- Wende im Höri-Mordfall: Polizei findet Leiche des Opfers
- Segler sterben auf dem Weg zur "Regatta der Eisernen"
JANUAR
Großes Narrentreffen der VSAN in Weingarten
Gleich zu Jahresbeginn ging es besonders in Weingarten (Kreis Ravensburg) närrisch zu. Zehntausende Narren kamen in die Stadt, um bei einem dreitägigen Narrentreffen das 100-jährige Bestehen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) zu feiern. Organisiert wurde das Narrenfest von der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten. Der Narrensprung der Zünfte am Sonntag wurde im SWR Fernsehen mehrere Stunden live übertragen.
100 Jahre Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Mit Konfetti und Karbatschen: Großes Narrentreffen in Weingarten
Zehntausende Narren sind am Wochenende nach Weingarten (Kreis Ravensburg) gekommen. Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte feierte dort ihr 100-jähriges Bestehen.
Urteil im Fall der vermissten Jasmin M.
Im Fall der vermissten Jasmin M. aus Eigeltingen (Kreis Konstanz) fiel Ende Januar am Landgericht Konstanz ein Urteil. Der Ex-Freund der vermissten 21-Jährigen wurde zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt - wegen Körperverletzung mit Todesfolge und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 43-Jährige Jasmin M. getötet hat.
BGH verwirft Revision des Angeklagten Urteil im Fall Jasmin M. ist rechtskräftig
Achteinhalb Jahre muss der Ex-Freund der vermissten 21-jährigen Jasmin M. aus Eigeltingen ins Gefängnis. Das Urteil des Landgericht Konstanz von Ende Januar ist jetzt rechtskräftig
Von der Leiche der jungen Frau fehlt jedoch bis heute jede Spur. Jasmin M. wird seit Februar 2023 vermisst. Zahlreiche Suchaktionen der Polizei blieben ergebnislos. Private Suchaktionen aber gibt es weiterhin, organisiert unter anderem von der Mutter der Vermissten.
FEBRUAR
Ausschreitungen am Politischen Aschermittwoch in Biberach
Massive Proteste, unter anderem von Landwirten, sorgten am 14. Februar in Biberach für Chaos. Der Politische Aschermittwoch der Grünen in der Biberacher Stadthalle und die geplanten Auftritte von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wurden daraufhin kurzfristig abgesagt.
Mehrere Polizisten verletzt Chaos durch Bauernproteste: Grüne sagen Politischen Aschermittwoch in Biberach ab
Massive Proteste unter anderem von Landwirten haben in Biberach für Chaos gesorgt. Der Politische Aschermittwoch der Grünen wurde daher kurzfristig von der Partei abgesagt.
Nach dem eskalierten Protest ermittelte die Staatsanwaltschaft Ravensburg gegen 65 Personen. In 42 Fällen wurden laut Amtsgericht Biberach Strafbefehle erlassen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung und gefährlicher Körperverletzung. Im November begannen die Verfahren. Im ersten Strafverfahren wurde ein 40-Jähriger unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Geldstrafe von 4.000 Euro verurteilt.
MÄRZ
Großer Andrang beim Lichterfest in Ravensburg
Eine riesige Spinne, Pilze, Blumen, ein Elefant: Eine Parade mit rund 500 beleuchteten Figuren begeisterte Anfang März die Besucherinnen und Besucher des Lichterfestes in Ravensburg. Rund 35.000 Menschen waren gekommen, um sich das Spektakel anzusehen. Der große Andrang überraschte die Veranstalter und sorgte für Kritik: Einige sahen in den vollen Gassen in der Ravensburger Altstadt ein Sicherheitsrisiko. Das Sicherheitskonzept sei auf deutlich weniger Besucher ausgelegt gewesen, gaben die Veranstalter im Nachhinein zu. Bis zum nächsten Lichterfest in Ravensburg wollen sie ihr Konzept überarbeiten.
Ermittlungen gegen Ärzte am Klinikum Friedrichshafen
Seit März rumort es im Klinikum Friedrichshafen, das zum Medizin Campus Bodensee (MCB) gehört. Es wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Ravensburg gegen fünf Ärztinnen und Ärzte ermittelt. Hintergrund waren Vorwürfe einer verstorbenen Oberärztin gegen das Krankenhaus. Die Ärztin hatte vor ihrem Suizid im Dezember 2023 auf mutmaßliche Missstände hingewiesen. Patienten sollen nicht ausreichend versorgt sowie Komplikationen verschwiegen worden sein, so ihre Vorwürfe damals. Es ging um angeblich überforderte Assistenzärzte und um den Verdacht ärztlicher Fehlbehandlung.
Die Ermittlungen gegen zwei der fünf Ärztinnen und Ärzte wurden im Laufe des Jahres eingestellt. Ihnen war gefährliche Körperverletzung beziehungsweise unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen worden. Gegen drei Ärzte wird weiter ermittelt. Im Juli entließ das Klinikum Friedrichshafen einen Chefarzt nach einer internen Prüfung.
Einstimmiger Beschluss des Aufsichtsrats Klinikum Friedrichshafen will Kündigung des Chefarzts vor Gericht durchsetzen
Der Vorfall um die Kündigung des ehemaligen Chefarztes am Klinkum Friedrichshafen wird vor Gericht weitergehen. Eine Sprecherin der Stadt teilte mit, dass man sich geeinigt habe, den Gütespruch nicht anzunehmen.
Der entlassene Chefarzt klagt vor dem Arbeitsgericht Ulm. In einem Gütespruch hatte es den Vorschlag gegeben, dass der Chefarzt freigestellt werde, aber bis 2031 de facto weiter beim Klinikum angestellt bleibe. Er hätte in diesem Fall Bezüge von rund zwei Millionen Euro erhalten. Der Aufsichtsrat lehnt einen solchen Vergleich allerdings ab.
Vorerst letzter Lufthansa-Flug zwischen Friedrichshafen und Frankfurt
Am 30. März hob am Bodensee-Airport in Friedrichshafen das vorerst letzte Lufthansa-Flugzeug in Richtung Frankfurt ab. Mit dem Wegfall der Flüge von und nach Frankfurt verlor der Flughafen am Bodensee die wichtige Verbindung zum Drehkreuz Frankfurt.
Als Grund für die Streichung nannte die Fluggesellschaft Kapazitätsengpässe durch ungeplante Wartungen. Eine Wiederaufnahme der Verbindung sei aber nicht ausgeschlossen. Und auch der Flughafen Friedrichshafen bemühe sich darum, innerdeutsche Flüge zurück ins Programm zu holen - mit der Lufthansa oder einer anderen Fluggesellschaft, hieß es von der Geschäftsführung.
Das sagten Fluggäste im März am Bodensee-Airport zum Wegfall der Verbindung:
APRIL
Messerangriff auf Vierjährige in Wangen
Dieser Fall hat im April überregional Entsetzen ausgelöst: In einem Supermarkt in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) griff ein damals 34-jähriger Mann ein vierjähriges Mädchen mit einem Messer an. Der Angreifer verletzte das Kind dabei schwer. Es wurde in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert.
Im Oktober wurde der Fall am Landgericht Ravensburg verhandelt. Der gebürtige Syrer mit niederländischem und syrischem Pass gestand den Angriff auf das Mädchen. Er habe auf eine "göttliche Eingebung" hin gehandelt, sagte er. Der Richter bewertete die Tat als versuchten Mord mit schwerer Körperverletzung. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann unter einer paranoiden Schizophrenie leidet und daher schuldunfähig ist. Deshalb wird er dauerhaft im Maßregelvollzug einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
1.300 Jahre Klosterinsel: Reichenau feiert Jubiläum
Die UNESCO-Welterbe Klosterinsel Reichenau (Kreis Konstanz) feierte in diesem Jahr ihre 1.300-jährige Geschichte. Die größte Insel im Bodensee mit ihren heute rund 3.500 Einwohnern war im Frühmittelalter eines der wichtigsten religiösen, wissenschaftlichen und kulturellen Zentren Europas. Das Jubiläum wurde auf der Reichenau das ganze Jahr über gefeiert - unter anderem mit Prozessionen, Freiluft-Aufführungen und Konzerten.
Die Große Landesausstellung "Welterbe des Mittelalters - 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau" war von April bis Oktober in Konstanz zu sehen. Das Archäologische Landesmuseum zeigte unter anderem kostbar verzierte Bibelhandschriften, die im 10. Jahrhundert im Benediktinerkloster Reichenau entstanden und zum UNESCO-Welterbe zählen. Die Eröffnung der Landesausstellung mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und weiteren Ehrengästen wurde abgesagt, weil ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden war. Nach kurzer Zeit gab die Polizei aber Entwarnung, das Museum wurde wieder freigegeben.
Große Landesausstellung "Welterbe des Mittelalters" Festakt für 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau
Mit einem Festakt hat die Klosterinsel Reichenau ihre 1.300-jährige Geschichte gefeiert. Sie ist UNESCO-Welterbe. Eine Große Landesausstellung dazu ist auf der Reichenau und in Konstanz zu sehen.
Waldrappe brüten in natürlicher Felsnische
Das Waldrapp-Projekt in Überlingen (Bodenseekreis) erreichte in diesem Jahr einen Meilenstein: Es gelang erstmals mithilfe von Attrappen aus dem 3D-Drucker, die Tiere direkt nach der Ankunft aus dem Winterquartier in die natürliche Felsnische am Bodenseeufer bei Sipplingen zu locken. Dort hielten sich die Vögel nicht nur auf, sondern begannen auch zu brüten. Und das mit Erfolg. Insgesamt zwölf Jungvögel schlüpften in den Nestern in den Felsen am Bodensee. Einen Rückschlag muss das Waldrapp-Team dennoch verkraften: Von den zwölf Jungtieren leben am Ende des Jahres nur noch zwei.
Spannendes Jahr für das Wiederansiedlungsprojekt Erfolge und Rückschläge - so verlief 2024 bei den Waldrappen am Bodensee
Es gab große Erfolge im Frühjahr und traurige Nachrichten zum Jahresende. Für das Waldrappteam in Überlingen war 2024 ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Und leider vielen Todesfällen.
Die Landesgartenschau in Wangen beginnt
Blumenpracht, große Veranstaltungen, ein ganz neues Stadtviertel in Wangen und knapp eine Million Besucherinnen und Besucher: Vom 26. April bis zum 6. Oktober fand in Wangen im Allgäu die Landesgartenschau statt. Für viele der Höhepunkt des Jahres, für manche sogar ein "Wangener Jahrhundertereignis".
Zu sehen bekamen die Besucherinnen und Besucher je nach Jahreszeit bunte Blumenbeete, Garten- und Parkanlagen sowie die revitalisierte Argen. Auf den drei neuen Spielplätzen tummelten sich viele Kinder und ihre Eltern. Besonders beliebt waren auch die Blumenschauen in einem ehemaligen Baumwolllager auf dem Areal der ehemaligen Baumwollspinnerei ERBA. Alle zwei Wochen stellten Floristinnen aus Wangen und Umgebung eine Ausstellung mit neuem Motto zusammen. Und auch das SWR-Studio Friedrichshafen war auf der Landesgartenschau vertreten: mit der Interviewreihe "Talk im Grünen".
MAI
Frau versteckt Leiche im Hochbeet - lebenslange Haft
Im Mai wurde vor dem Landgericht Ravensburg in einem aufsehenerregenden Mordprozess eine 37-Jährige zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau ihren Partner mit einem Messer erstach und die Leiche dann in einem Hochbeet versteckte. Die Angeklagte hatte ihren Partner selbst als vermisst gemeldet. Im Laufe der Ermittlungen verstrickte sie sich in Widersprüche und landete auf der Anklagebank.
Mordprozess in Ravensburg Versteckte Leiche im Hochbeet: Lebenslange Haft für Angeklagte
Das Landgericht Ravensburg hat am Dienstag eine 37-jährige Frau zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Sie hatte ihren Partner erstochen und in einem Hochbeet versteckt.
Bergung des Dampfschiffs "Säntis" scheitert
Der Schiffsbergeverein Romanshorn hat ein großes Ziel: Das Dampfschiff "Säntis", das 1933 im Bodensee versenkt wurde, vom Grund des Bodensees zu holen. Doch gleich zwei Versuche scheiterten in diesem Jahr. Der erste Bergeversuch Mitte April klappte wegen technischer Probleme bei den Vorbereitungen nicht. Beim zweiten Versuch im Mai versagten die Bremsen einer Seilwinde - die Bergeplattform sank unkontrolliert auf das Schiffswrack.
Aufräumen unter Wasser geht weiter "Säntis"-Bergung aus dem Bodensee: Verein sammelt Geld für neuen Versuch
Im nächsten Jahr soll es womöglich einen weiteren Versuch geben, das Dampfschiff "Säntis" aus dem Bodensee zu bergen. Nach dem gescheiterten Bergungsversuch wird noch aufgeräumt.
Das sei das Ende des Projekts, hieß es vom Schiffsbergeverein direkt danach. Doch inzwischen wurde ein dritter Bergeversuch angekündigt. Dafür werden derzeit per Crowdfunding Spenden gesammelt. Bis Ende Januar 2025 soll eine Million Franken zusammenkommen.
JUNI
Jahrhunderthochwasser in Oberschwaben und am Bodensee
Der Juni war in vielen Städten und Gemeinden in der Region Bodensee-Oberschwaben geprägt von starken Regenfällen und Überschwemmungen. In der Nacht auf den 1. Juni war etwa Meckenbeuren im Bodenseekreis vom Hochwasser betroffen. Nach anhaltenden Regenfällen hatte der Pegel der Schussen das Rekordniveau von 4,87 Meter erreicht. In den Straßen stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch. Brücken wurden gesperrt, Häuser evakuiert. Die Bahn hatte den Verkehr eingestellt. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe.
Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen im Juni 100 Tage nach dem Jahrhunderthochwasser in Meckenbeuren
Vor 100 Tagen, in der Nacht auf den 1. Juni, war Meckenbeuren besonders vom Hochwasser betroffen. Die Schäden des Unglücks sind noch immer nicht alle beseitigt.
Ende Juni trafen dann erneut schwere Unwetter mit Starkregen die Bodenseeregion. In Oberteuringen im Bodenseekreis etwa stand das Wasser teilweise einen halben Meter hoch in den Straßen, zahlreiche Keller wurden geflutet. Auch in Singen im Kreis Konstanz liefen viele Keller voll, Unterführungen standen unter Wasser. Außerdem kam es zu zahlreichen Erdrutschen - zum Beispiel in Bergatreute (Kreis Ravensburg) oder Neukirch (Bodenseekreis). Noch heute sind die Kommunen vor allem mit den finanziellen Folgen der Überschwemmungen beschäftigt.
EM-Fanbus aus dem Kreis Biberach ist unterwegs
Vom 14. Juni bis zum 14. Juli fand in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Sechs Fußballfans aus Ochsenhausen und Mittelbiberach im Kreis Biberach waren mittendrin - bei den Feiern auf den Fanmeilen in ganz Deutschland. Sie haben einen Linienbus zu einem EM-Fanbus umgebaut und fuhren damit in die Städte, in der die Europameisterschaft stattfand. Dabei sorgten sie fast immer für ausgelassene Stimmung. In Stuttgart musste allerdings einmal die Polizei anrücken: Bei der Fahrt durch einen Tunnel zog ein Fahrgast ein Kabel an der Tunneldecke und legte so den Verkehr lahm.
JULI
Gewaltsamer Tod einer Café-Besitzerin in Nonnenhorn
Ende Juli schockierte eine Nachricht vom Bodensee die Region: Eine 70-jährige Café-Besitzerin wurde auf dem Nachhauseweg von der Arbeit in Nonnenhorn (Kreis Lindau) gewaltsam getötet. Ihre Leiche wurde am nächsten Tag auf einem Grundstück am Bodenseeufer gefunden. Die Trauer in Nonnenhorn und in Kressbronn, wo sie ihr Café betrieb, war groß. Viele Menschen verabschiedeten sich in einem Gottesdienst von der Getöteten.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf, richtete die Soko "Café" ein. Doch bis heute gibt es keine heiße Spur und keinen Tatverdächtigen.
Großbrand in Konstanzer Altstadt
Großeinsatz für die Feuerwehr am 25. Juli in der Zollernstraße in Konstanz: Dort war in der Nacht ein Brand in einem Gebäudekomplex, bestehend aus drei denkmalgeschützten Häusern, ausgebrochen. 16 Bewohner und Bewohnerinnen schafften es rechtzeitig aus den brennenden Häusern - einige von ihnen wurden per Drehleiter aus ihrer Wohnung geholt. Die Feuerwehr brauchte vier Tage, um den Brand zu löschen.
Der Sachschaden ist riesig: Die Polizei schätzte ihn auf rund 15 Millionen Euro. Teile des Gebäudekomplexes waren einsturzgefährdet und wurden abgebrochen. Nun laufen die Sanierungsarbeiten. Der vordere Teil des Gebäudes soll Anfang 2026 fertig sein. Die Ursache für den Brand war laut Gutachten wohl ein technischer Defekt an einem Kabel.
Häuser weiterhin unbewohnbar Nach Großbrand in Konstanzer Altstadt: Sanierungsarbeiten laufen
Nach dem verheerenden Brand vor rund zwei Monaten in der Konstanzer Altstadt sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gange. Das vordere Haus soll Anfang 2026 fertig werden.
AUGUST
Tettnanger knacken Weltrekord im Anstoßen
Prost! In Tettnang (Bodenseekreis) wurde im August ein neuer Weltrekord im Anstoßen aufgestellt. 2.995 Menschen prosteten einander zu - damit war der bisherige Rekord aus der Schweiz gebrochen. Die Teilnehmenden standen auf einer Strecke von rund 2,5 Kilometern und stießen mit ihren Getränken an.
Isnyer Künstler Friedrich Hechelmann stirbt im Alter von 76 Jahren
Am 27. August starb der Künstler Friedrich Hechelmann aus Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg). Er wurde 76 Jahre alt. Seit den 1970er-Jahren war er als Maler, Illustrator und Filmemacher weit über die Grenzen seiner Allgäuer Heimat hinaus bekannt. Er bebilderte Bücher wie "Momo" von Michael Ende und "Geisterritter" von Cornelia Funke, illustrierte Märchenausgaben mit fantasievollen Landschaften und Fabelwesen und stattete Filme aus. Eines seiner letzten großen Projekte musste bereits ohne ihn eröffnet werden - das mit drei Museen unter einem Dach umgebaute Schloss Isny, in dem Friedrich Hechelmann viele Jahre lebte und seine Werke ausstellte.
Maler, Illustrator und Filmschaffender Der Isnyer Künstler Friedrich Hechelmann ist tot
Der Maler, Illustrator und Buchautor Friedrich Hechelmann aus Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg) ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren.
SEPTEMBER
Weingartener Basilika wird 300 Jahre alt
Die barocke Basilika St. Martin in Weingarten (Kreis Ravensburg) feierte im September ihr 300-jähriges Bestehen. Sie war am 10. September 1724 geweiht worden. Wegen ihrer imposanten Kuppel wird die Basilika auch "schwäbisches Sankt Peter" genannt. Sie sei halb so hoch, halb so breit und halb so lang wie der Petersdom in Rom, teilte die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit. Das Jubiläum wurde in Weingarten mit einer Festwoche gefeiert.
Arbeiten für neuen Wandersteg in der Marienschlucht beginnen
Seit 2015 ist die Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) nach einem starken Erdrutsch aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damals war eine Wanderin tödlich verunglückt. Im September begannen nun die Bauarbeiten für einen neuen Wandersteg, denn die Schlucht soll Einheimischen und Touristen wieder zugänglich gemacht werden.
Rätselhafter Rückgang der Stichlinge im Bodensee
Der Stichling gab Forscherinnen und Forschern im September ein Rätsel auf: Eigentlich nimmt die invasive Fischart im Bodensee seit Jahren überhand. Noch zu Beginn des Jahres 2024 hatte der Stichling mehr als 90 Prozent der Fische im Bodensee ausgemacht. Doch nun scheint er plötzlich nahezu verschwunden zu sein. Das zeigten die Ergebnisse einer Fisch-Inventur der Fischereiforschungsstelle Langenargen (Bodenseekreis).
Erklären können sich die Wissenschaftler den Rückgang der Stichlingspopulation bislang nicht. Möglich sei, dass die Tiere durch Bakterien oder Viren krank geworden und massenweise verendet seien.
Experten staunen bei Bestandsaufnahme der Fischarten Plötzlich verschwunden: Kaum noch invasive Stichlinge im Bodensee
Der im Bodensee seit Jahren überhandnehmende Stichling scheint plötzlich nahezu verschwunden zu sein. Das ist ein erstes Ergebnis einer Fisch-Inventur.
OKTOBER
Geplanter Aussichtsturm in Bad Wurzach im Schwarzbuch der Steuerzahler
Der Bund der Steuerzahler listet jedes Jahr in seinem sogenannten Schwarzbuch der Steuerzahler Fälle auf, bei denen seiner Einschätzung nach Steuergelder verschwendet werden. In diesem Jahr fand sich darin auch ein Projekt aus dem Kreis Ravensburg: der geplante Aussichtsturm im Wurzacher Ried in Bad Wurzach.
Aus Sicht des Bundes der Steuerzahler handelt es sich bei dem geplanten Beobachtungsturm im Naturschutzgebiet, der rund vier Millionen Euro kosten soll, um ein Projekt, das zwar wünschenswert, aber nicht notwendig sei. Eine Bürgerinitiative aus Bad Wurzach kritisiert seit Längerem die hohen Kosten und den Eingriff in die Natur. Ein Bürgerentscheid im Februar 2025 soll klären, ob der Turm gebaut wird oder nicht.
Urteil nach Mord an einer 24-Jährigen in Stockach
Die Tötung einer jungen Mutter in Stockach (Kreis Konstanz) im vergangenen Jahr war Mord - zu diesem Urteil kam Ende Oktober das Landgericht Konstanz in einem Revisionsprozess. Der 24-jährige Angeklagte muss lebenslang ins Gefängnis. In einem ersten Verfahren war der Angeklagte wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das erste Urteil aufgehoben.
Der Angeklagte hatte sein 24-jähriges Opfer, die Mutter seines Kindes, mit einem Kabel erwürgt und den Leichnam vom Balkon in ein Gebüsch geworfen. Im ersten Prozess hatte der Angeklagte erklärt, er sei gestresst gewesen, weil seine Freundin ihm Vorwürfe gemacht habe. Warum er aber derart die Kontrolle verloren habe, konnte er nicht erklären.
Revisionsprozess nach Tötung von zweifacher Mutter Mann wegen Mordes in Stockach zu lebenslanger Haft verurteilt
Noch einmal wurde der Fall aufgerollt - nun hat das Landgericht Konstanz das Urteil gesprochen: Ein 24-jähriger Mann ist wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Autonome Busse in Friedrichshafen unterwegs
Der Autozulieferer ZF testet im Rahmen eines Forschungsprojektes autonome Busse in Friedrichshafen. Seit Ende Oktober dürfen auch Fahrgäste an den Testfahrten teilnehmen. Vier Mal am Tag fahren die zwei Kleinbusse mit bis zu zehn Fahrgästen selbstständig durch Friedrichshafen. In der Testphase ist ein Sicherheitsfahrer an Bord, der greift aber nur im Notfall ein. Im November wurde bekannt: Das Pilotprojekt in Friedrichshafen wird bis Mitte 2025 verlängert.
Mehr Geld vom Land für autonomes Fahren Pilotprojekt für autonome Busse in Friedrichshafen wird verlängert
Sie sind seit einem Monat in Friedrichshafen im Probebetrieb unterwegs: Autonom fahrende Shuttle-Busse. Jetzt hat Verkehrsminister Hermann angekündigt: Das Pilotprojekt wird verlängert.
NOVEMBER
Wende im Höri-Mordfall: Polizei findet Leiche des Opfers
Ende November gab es im sogenannten Höri-Mordfall einen Durchbruch: Die Ermittler fanden die Leiche des Opfers in dessen Garten in Hemmenhofen auf der Halbinsel Höri (Kreis Konstanz). Fünf Jahre lang hatten sie danach gesucht - bis dahin ohne Ergebnis. Der Angeklagte, ein 48-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen, brach im November sein Schweigen und führte die Ermittler schließlich zu der Leiche.
Der Angeklagte hatte die Leiche des 51-jährigen Opfers wie ein Paket verpackt und in etwa 1,80 Meter Tiefe vergraben. Mehrere Schichten Folie und darüber Bitumen sorgten dafür, dass selbst die Leichenspürhunde der Polizei bei den Suchaktionen auf dem Grundstück nicht anschlugen. Der 48-Jährige ist wegen Mord aus Habgier angeklagt. Ein Urteil wird im kommenden Februar erwartet.
Segler sterben auf dem Weg zur "Regatta der Eisernen"
Unglück auf dem Bodensee: Zwei Segler wollten Ende November zur traditionellen "Regatta der Eisernen" segeln. Doch dort kamen die 38 und 39 Jahre alten Segler nie an. Auf dem Weg von Friedrichshafen nach Konstanz waren sie mit ihrem Segelboot gekentert und ertrunken.
Trotz Unglücks vor "Regatta der Eisernen" Winter-Regatta vor Konstanz soll weiterhin stattfinden
Nach dem Tod zweier Segler vor einer Woche soll die in diesem Jahr abgesagte "Regatta der Eisernen" weiterhin stattfinden. Der Ausrichter prüft weitere Sicherheitsmaßnahmen.
Die "Regatta der Eisernen" findet traditionell im Winter auf dem Bodensee vor Konstanz statt und zählt dem Ausrichter zufolge zu den größten Binnenregatten Europas. Im Schnitt nähmen jedes Jahr mehr als 220 Boote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Seglerinnen und Segler haben bei der Wettfahrt zu dieser Jahreszeit mitunter auch mit Schneetreiben, vereisten Decks und Nebel zu kämpfen.
DEZEMBER
"Horror-Nachbarn" aus Weingarten vor Gericht
Eine vierköpfige Familie aus Weingarten ist vom Amtsgericht Ravensburg im Dezember zu Geldstrafen und Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Familie mehrere Jahre lang ihre Nachbarn nicht nur ausgespäht, sondern auch belästigt hat.
Die Eltern erhielten je neun Monate Haft auf Bewährung und müssen jeweils 100 Sozialstunden leisten, die beiden Töchter wurden zu Geldstrafen in Höhe von 800 und 900 Euro verurteilt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angeklagten legten zunächst Rechtsmittel ein, zogen ihre Berufungen kurz darauf aber zurück. Damit ist das Urteil seit Mitte Dezember rechtskräftig.