SWR Kultur bietet eine Fülle an Konzerten für Sie. Einige zum Download, viele ein Jahr lang zum Nachhören. Stöbern Sie und finden Sie schöne Musikschätze.
Sie finden hier außerdem die Radio-Sendetermine von Konzerten aktueller Festivals.
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Ein Schulkonzert vom SWR Symphonieorchester mit Malte Arkona als Sprecher
Von der Kunst, Gefühle zu zeigen: Arien und Strophenlieder des 18. Jahrhunderts leben von der Affektenlehre, die für jede menschliche Gefühlsregung ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten hat. Wut, Trauer, Freude, Liebe - die ungreifbaren Emotionen unterliegen musikalischen Regeln. Alessandro Scarlatti macht sie sich in seinen Opern zueigen ebenso wie seine Zeitgenossinnen, die Komponistinnen Camilla de Rossi und Maria Margherita Grimani. In Stuttgart sind es geistliche Werke, in denen der Ausdruck auf biblische Figuren oder Heilige projiziert wird. Und im Kontrast dazu dann instrumentale Einwürfe: die hohe Kunst des Zusammenspiels von Klang- und Instrumentengruppen.
Seit 50 Jahren gibt es die wertvolle Sammlung historischer Tasteninstrumente von Fritz Neumeyer, Bradford Tracey und Rolf Junghanns, deren Besonderheit es ist, dass sie nicht museal ausgestellt, sondern lebendig gespielt wird und regelmäßig in Konzerten erklingt. Christine Schornsheim ist in der Jubiläumssaison Künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Bad Krozingen und tritt selbst mit dem Lautinisten und Gitarristen Michael Freimuth auf. Das Duo greift mit seinem Programm eine historische Konzertidee auf, die ab 1815 in Wien in den sogenannten „Dukatenkonzerten“ reüssierte, als Johann Nepomuk Hummel und der Gitarristen Mauro Giuliani zusammen Erfolge feierten.
(Konzert vom 23. Juni 2024 im Festsaal Schloss Bad Krozingen)
Beim Festival Stuttgart Barock drehte sich in diesem Jahr alles um Neapel und die Faszination, die die durch Vulkanausbrüche gebeutelte Stadt bis heute ausstrahlt. Das Ensemble Les Muffatti aus Brüssel bringt ein Programm mit, dessen Werke eng verknüpft sind mit der Musikmetropole Neapel. Benannt nach dem Komponisten Georg Muffat (1653 - 1704), haben sich die Musikerinnen und Musiker vor knapp 30 Jahren der Historischen Aufführungspraxis verschrieben ebenso wie die belgische Sopranistin Griet De Geyter.
Mit Bachs Matthäuspassion im Hinterkopf komponiert Mendelssohn als 25-Jähriger sein erstes Oratorium - und erobert damit ein internationales Publikum. Nicht nur in Deutschland, auch in England finden organisierte Pilgerreisen zu gigantischen „Paulus"-Konzertevents statt. Es ist eine Geschichte, die heute noch tief berührt. Das groß besetzte Oratorium erzählt vom Wandel durch Erkenntnis - vom Saulus zum Paulus. Es geht um Hass, Verfolgung und Gewaltexzesse. Und dann um die Möglichkeit, sich zu verändern und gegen die alten Verfehlungen anzugehen. Paulus ist ein Mensch der Gegenwart.
"Orlando - der Zeitenwanderer" ist ein Parforceritt durch die Musik- und Geistesgeschichte auf den Spuren der schillernden Figur des Orlando. Die Reise geht von Ariosts „Orlando Furioso“ bis zu Virginia Woolf, sie streift Schuberts „Winterreise“ und ehrt auch den Heidelberger Festivalschwerpunkt 2024 "Brahms".
Ema Nikolovska (Mezzosopran)
Sean Shibe (Gitarre, E-Gitarre)
"Orlando - der Zeitenwanderer" mit Liedern und Instrumentalstücken von Jules Massenet, John Dowland, Sasha Scott, Detlef Glandert, Thomas Adès, Franz Schubert, Cassandra Miller, Hans Abrahamsen, Johannes Brahms, Pauline Viardot, Bob Dylan und Laurie Anderson
(Konzert vom 14. Juni 2024 in der Aula der Alten Universität, Heidelberg)
Sergei Bortkiewicz:
10 Préludes für Klavier op. 33
Fabio Martino (Klavier)
Die Sängerin Wallis Bird widmet sich zusammen mit der Band Spark einem kontrastreichen Programm ausschließlich mit Werken von Komponistinnen. „Visions of Venus“ reflektiert verschiedene Aspekte der Weiblichkeit durch das Bild der römischen Göttin Venus. Jahrhundertalte Melodien von Hildegard von Bingen oder Isabella Leonarda treffen auf Hits von Kate Bush, Tori Amos, Joni Mitchell und auf Eigenkompositionen der irischen Sängerin Wallis Bird.
Das Holzbläserquintett gehört seit über 100 Jahren zu den Standardformationen des klassischen Musikbetriebs. Dass man daran aber durchaus mit Erfolg rütteln darf, beweist Calefax. Die fünf Niederländer haben die Besetzung ein wenig verändert. Statt Flöte und Horn übernehmen Saxofon und Bassklarinette bedeutende Rollen in ihrem Quintett, sodass eine besondere Verwandtschaft die fünf Instrumente miteinander verbindet: Oboe, Klarinette, Saxofon, Bassklarinette und Fagott erzeugen ihren Klang allesamt durch das Anblasen eines Rohrblatts, im Englischen „reed" genannt.
Alexander Gadjiev wurde 2021 mit 26 Jahren zum Shooting Star der internationalen Klavierszene, als er in einem einzigen Jahr den ersten Preis des Klavierwettbewerbs in Sydney, den zweiten Preis beim Warschauer Chopin-Wettbewerb und den Krystian Zimerman-Preis für die beste Interpretation einer Chopin-Sonate gewann - laut Gramophone Magazine eine Jahrhundert-Begabung mit "improvisatorischem Instinkt und formidabler analytischer Kraft". Chopins Musik bildet - Gadjievs Neigung gemäß - das Herzstück seines Klavierabends, eingebettet in Musik, die in kontrastreichen Farben den Aspekten Polyphonie und Variation verpflichtet ist.
Serenad Bağcan (Mezzosopran)
Fazıl Say (Klavier)
Volkan Hürsever (Kontrabass)
Ferit Odman (Schlagzeug)
Fazıl Say:
"Dünya Anne", Ein türkischer Liederzyklus (europäische Erstaufführung)
Fazıl Say (Klavier)
Frédéric Chopin:
Nocturne für Klavier Nr. 20 cis-Moll
Nocturne für Klavier Nr. 21 c-Moll
Erik Satie:
Gnossienne Nr. 1 f-Moll
Fazil Say:
„New Life“, Sonate für Klavier op. 99
George Gershwin:
Rhapsody in Blue
Summertime, Bearbeitungen
Fazil Say:
„Paganini Jazz“, Variationen über Niccolò Paganinis Caprice Nr. 2
Wolfgang Amadeus Mozart:
Alla turka aus der Klaviersonate A-Dur KV 331
(Konzerte vom 7. Juni 2024 im Kunstzentrum Karlskaserne, Ludwigsburg)
Im Rahmen seiner Residenz bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen bringt Fazıl Say seinen Liederzyklus "Dünya Anne" (Weltmutter) zur europäischen Erstaufführung. Er vereint darin Elemente aus Jazz, Pop, türkischer Folklore und Klassik. Anlässlich des 100. Jahrestags der türkischen Republik hat er elf Gedichte von bedeutenden Dichterinnen des Landes vertont, die Themen und Ereignisse aus der Geschichte der Republik verhandeln und Sorgen, inneren Kämpfen und dem Wunsch nach Frieden gleichermaßen Raum geben. Später am Abend ist Say dann noch als Improvisateur zu erleben.
London und Rom sind die Reiseziele, die Kosmopolit Georg Friedrich Händel in diesem Konzertprogramm ansteuert. Italien, und die Zeit, die er als junger Mann hier verbringt, wird ihn für sein Leben prägen - und sie hinterlässt Spuren in seiner Musik, wie der ausdrucksstarken Psalmvertonung "Dixit Dominus", die er am 11. April 1707 mit 21 Jahren in Rom fertigstellt. 16 Jahre später ist Händel als gefeierter Opernkomponist in der Musikmetropole London etabliert und schreibt die Solo-Kantate "Silete Venti", die der Solistin die gleiche Virtuosität und den langen Atem abverlangt, die er von seinen Sängern und Sängerinnen auf der Opernbühne fordert. Seine treue Begleiterin auf all seinen Lebensstationen, kommt ebenfalls zu Wort: Die Orgel, in einem der ihr gewidmeten Solokonzerte des Komponisten.
Die Höhle, die Nacht, die Stille, das Zögern. Uralte Instrumente kommen aus Tiefen hervor, Nacht-Worte klingen in Viertel- und Obertönen wie in einem menschlichen Ur-Gesang. Das SWR Vokalensemble bewegt sich in diesem Festival-Konzert abseits des Gewohnten: gesangstechnisch in der neuen Komposition von Mia Schmidt, bei Michael Reudenbach in vereinzelter Positionierung und minutiöser Choreografie der Sänger und Sängerinnen. Zu den neuen Chorwerken treten zwei Uraufführungen aus dem internationalen Projekt Global Breath des Trompeters Marco Blaauw.
Das Mainzer Komponistenportrait 2024 war Ende Januar HK Gruber gewidmet. Der Österreicher feiert seit nunmehr fünf Jahrzehnten international große Erfolge als Komponist, Dirigent und Chansonnier und "steht auf unterhaltsame Weise quer zum Neue-Musik-Betrieb", wie die FAZ über sein Schaffen schrieb. In der Tat verabscheut er es ebenso, in Schubladen eingeordnet zu werden, wie auf das Komponieren in tonalen Strukturen verzichten zu müssen, nur um ideologischen Dogmen der Szene zu genügen. Hingegen liebt er künstlerische Individualität, freie kreative Entfaltung und sein Publikum - und das liebt ihn, wie der große Zuspruch beim Portrait-Wochenende in Mainz zeigte.
Beethovens Violinkonzert gehört zu den Leib- und Magenstücken von Artist in Residence Isabelle Faust. Immer wieder entdeckt die Geigerin darin neue Details, die das Werk für sie so lebendig machen. Eine Entdeckung ist auch die Tondichtung „Traumgesicht“ des finnischen Komponisten Erkki Melartin - eine musikalische Reise durch zarte wie berauschende Traumsequenzen. Mehr Meditation als Traum ist dagegen die „Berceuse élégiaque“ von Ferruccio Busoni, der mit diesem Wiegenlied Abschied von seiner Mutter nimmt. Dazu gesellt sich Sibelius' dritte Sinfonie, die als die „klassischste“ des Finnen gilt.
Vokalmusik satt gibt es auf zwei neuen CD-Coproduktionen von SWR Kultur Musik RLP zu entdecken. In der wunderschönen barocken Klosterkirche des rheinhessischen Weinörtchens Pfaffen-Schwabenheim nahm das Vokalsextett Singer geistliche Vokalmusik von Peter Cornelius über Louise Adolpha LeBeau bis hin zu Anton Bruckner auf. Und im SWR Studio Kaiserslautern produzierten Katharina Konradi (Sopran), Catriona Morison (Mezzosopran) und Ammiel Bushakevitz (Klavier) Lied-Duette von Schumann, Brahms sowie französischen Komponisten. Vokalkunst auf höchstem Niveau, vorgestellt im SWR Kultur Abendkonzert.
Wenn Musiker der Barockzeit aufeinandertrafen, konnte so ziemlich alles passieren: Von tiefer Verehrung, Patenschaften und familiären Freundschaften bis hin zu Missgunst, dem Duell mit dem Degen bis hin zum beleidigten Sprung aus dem Fenster - nahezu alles war denkbar. Max Volbers und Olga Watts präsentieren ein Konzertprogramm voller "Friends and enemies" mit Musik und Anekdoten befreundeter und weniger gut befreundeter Barockkomponisten.
Bühne frei für junge Musiker und Musikerinnen: Neben Uni, Studijobs und Praktika erarbeiten die Mitglieder des Akademischen Orchesters Freiburg jedes Semester sinfonische Musik auf hohem Niveau. Für ihr Programm im Sommersemester 2024 haben sie einen Solisten in ihrem Alter eingeladen: Den hochtalentierten Cellisten Lionel Martin, der aktuell als SWR Kultur New Talent gefördert wird. Im ausverkauften Konzerthaus Freiburg spielen sie ein klangsinnliches Programm, das einen Bogen vom Spätromantiker Rimskij-Korsakow bis zum Neoklassiker Prokofjew schlägt.