Mittagskonzert Deutsche Radio Philharmonie mit Sebastian Klinger
Als Soloinstrument hat es das Cello nicht leicht: Sein tiefer, dunkler Klang hebt sich nicht optimal vom Orchester ab, und auch in Sachen Virtuosität haben die hohen Streicher immer die Nase vorn. Deshalb wollte Robert Schumann kein Virtuosen-Konzert schreiben, sondern "auf etwas anderes sinnen": auf das Gesangliche. Sein Konzert lebt von der Widersprüchlichkeit Schumanns: Es ist mal spielerisch heiter, mal dramatisch eruptiv, vor allem aber melancholisch. Auch "Kol Nidrei", Max Bruchs Verarbeitung zweier alter jüdischer Gesänge, ist eine wunderbare Vorlage, um auf dem Cello zu "singen".