Große Sorge bei Amerikanern in Deutschland
Amerikanerinnen und Amerikaner in Deutschland betrachten den Wahlsieg von Donald Trump mit Sorge. Die sei schon im Vorfeld der Wahlen am Carl-Schurz-Haus, dem Deutsch-Amerikanischen Institut in Freiburg, deutlich zu spüren gewesen, sagt Institutsleiterin Friederike Schulte im Gespräch mit SWR Kultur.
„Viele Amerikaner, die hier leben, sind demokratisch geprägt“, so Schulte, „sie haben große Probleme mit den Waffengesetzen in den USA oder der Neuregelung der Abtreibungsgesetze. Das treibt die Leute wahnsinnig um.“ Aber sie sieht auch etwas Positives im Wahlergebnis: Das Interesse an der US-Politik nehme zu. Das wiederum steigere die Daseinsberechtigung der Amerikahäuser in Deutschland.
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Ankämpfen gegen die Polemik in den Medien
Dennoch: Die Situation sei sehr aufgeheizt, sagt Schulte. Für ihr Institut sei es nun eine zentrale Aufgabe, informative Veranstaltungen anzubieten und gegen die Polemik zu arbeiten, die sich in den Medien immer breiter mache.
Auch nach der Wiederwahl Trumps werde das Carl-Schurz-Haus mit dem diplomatischen Dienst der USA weiter zusammenarbeiten, sagt Friederike Schulte: „Wir werden sehen, wer als Botschafter berufen wird. Da zeichnet sich erst in einem bis eineinhalb Jahren ab, wie sich die Zusammenarbeit verändert.“
Der geplanten Kürzung der Fördergelder um fast die Hälfte durch den Bund sieht sie mit Sorge entgegen. Amerikahäuser wie das Carl-Schurz-Haus in Freiburg bräuchten das Geld , um das Demokratieverständnis in Schulen und Medien zu fördern: „Ich trete an unsere anderen Geldgeber heran, ob sie dieses Loch füllen können“, so Friederike Schulte.
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