ChrisTine Urspruch ist eine großartige Schauspielerin mit Charme, Passion und einer starken Ausstrahlung. Natürlich kennen sie die Zuschauerinnen und Zuschauer als beliebtes Fabelwesen SAMS – und seit mehr als 20 Jahren als Rechtsmedizinerin Silke Haller im Tatort Münster an der Seite von Professor Karl-Friedrich Boerne alias Jan Josef Liefers. Aber ChrisTine Urspruch hat ihre Vielseitigkeit immer wieder auch in ganz anderen Rollen unter Beweis gestellt – auf der Bühne und in Film und Fernsehen.
Das große T im Vornamen schon als Teenager gewählt
Wenn man ChristTine Urspruchs Namen liest, springt sofort das große „T“ ins Auge. Keineswegs ein Tippfehler, sondern von ihr schon sehr selbstbewusst als Jugendliche gewählt. Das „T“ sei schon immer eine Art Schutzschild für sie gewesen, bis heute, erzählt sie im Gespräch.
Wir sind diverser geworden, aber da ist noch Luft nach oben
Dass ChrisTine Urspruch als Kind aufhörte zu wachsen und nur 1,32 Meter groß wurde, war für sie nie ein Problem. Sie empfindet sich nicht als kleinen Menschen und hat durch ihre Körpergröße auch keine Einschränkungen erfahren. Deshalb lehnt sie es bis heute ab, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Ihre Idealvorstellung wäre es, wenn man in unserer Gesellschaft über solche Themen gar nicht mehr sprechen müsste. Zwar hätte sich schon viel getan – wir seien diverser, bunter, vielfältiger geworden –, aber da wäre noch Luft nach oben, meint sie.
Die ewigen Frotzeleien des Professor Boerne im Tatort Münster
Anerkennung erfährt sie zum Beispiel in ihrer Rolle als Rechtsmedizinerin Silke Haller alias „Alberich“ im Tatort Münster. Auch wenn ihr Vorgesetzter Professor Karl-Friedrich Boerne sie gerne aufzieht und ewig frotzelt – sie bietet ihm als äußerst kluge und pfiffige Wissenschaftlerin Paroli und reagiert mit großer Gelassenheit und Schlagfertigkeit. Das Publikum liebt die gegenseitigen Neckereien der beiden, die in den verschiedensten Facetten zur DNA des Tatort Münster gehören. OHNE sie geht es einfach nicht.
Die neue Rolle als Anwältin Schatz ist ihr auf den Leib geschrieben
Anerkennung erfährt sie auch als Eva Schatz in der neuen ARD-Reihe „Einspruch, Schatz!“. Es geht in der Serie um Eva Schatz‘ Tätigkeit als starke Anwältin, um ihre Mandanten und um Gerichtsverfahren – aber auch ihr Privatleben nimmt viel Raum ein. Wir erfahren von ihrer neuen großen Liebe zu einem Witwer mit drei Kindern, erleben familiäre Turbulenzen – und nebenbei auch, was es heißt für eine Frau, mit Anfang fünfzig in die Wechseljahre zu kommen. Der ganz normale „Wahnsinn“ im Leben eben. Eva Schatz zu verkörpern, sei für sie deshalb so eine Wohltat, sagt ChrisTine Urspruch, weil ihre Kleinwüchsigkeit hier so gut wie keine Rolle spiele.
Drehbuchautor Torsten Lenkeit hat die Rolle der Eva Schatz in enger Absprache mit ChrisTine Urspruch entwickelt. „Das war eine schöne und befruchtende Zusammenarbeit“, sagt sie.
Frühe Begeisterung für die Bühne
Auch wenn ChrisTine Urspruch nach dem Abitur zunächst Deutsch und Englisch auf Lehramt studierte – gleichzeitig wurde sie Mitglied der Theatergruppe „Brot und Spiele“. Ihr Herz gehörte schon früh der Schauspielerei. Vor allem brannte sie damals für die Bühne und spielte die unterschiedlichsten Rollen, am Theater in Bonn etwa die Ophelia in Shakespeares Hamlet. Lehrerin wollte sie nie wirklich werden. Und irgendwann entschied sie sich ganz für die Schauspielerei. Nach Bonn folgten Bühnen in Basel, München, Wiesbaden, Berlin und Wien. Bis heute fühlt sich ChrisTine Urspruch eng dem Theater verbunden.
Erste Filmengagements Ende der 1990er Jahre
Ende der 1990er-Jahre kamen dann die ersten Fernseh- und Filmengagements und 2000 schließlich die erste Sams-Verfilmung. Da habe sich ihr plötzlich eine ganz neue Welt eröffnet. Bis heute verkörpert ChrisTine Urspruch überwiegend sympathische Rollen. Möchte sie nicht auch mal einen richtig fiesen Charakter spielen? „Genau das! Ja! Sehr gerne mal eine Gaunerin, die eine Bank überfällt, oder mit Komplizinnen, die alle ganz bösartig sind, zusammen so ‘ne Frauengeschichte spielen. Das fände ich großartig, das ist eigentlich mein großer Traum!“
Neuester Tatort aus Münster: „Der Mann, der in den Dschungel fiel“
Zunächst aber darf das Publikum gespannt sein auf den nächsten Tatort aus Münster: „Der Mann, der in den Dschungel fiel“, der am 10. Dezember zur gewohnten Tatortzeit um 20.15 Uhr im ERSTEN ausgestrahlt wird. Kommissar Thiel (Axel Prahl) steht vor einer großen Herausforderung, denn er muss dieses Mal keinen Mord aufklären, sondern versuchen, diesen zu verhindern. ChrisTine Urspruch als Silke Haller begibt sich ihrerseits auf Spurensuche.
Auch neue Neckereien zwischen Prof. Boerne und Silke Haller darf man sicher erwarten. Was ist das eigentlich mit den beiden?