Lebengeschichte zweier Schwestern im Ghetto
„Wer mit dem Leben tanzen will, muss ungehorsam sein“, sagt Iris Berben im Trailer zur neuen Kino-Dokumentation „Kreis der Wahrheit“ von Robert Hofferer. Der Film porträtiert die beiden Schwestern Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer. Als Töchter einer jüdischen Familie in Wien geboren, wurden sie 1943 im Alter von sieben und vierzehn Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter ins Lager Theresienstadt verschleppt.
Dieses Schicksal teilten sie mit mehr als 10.000 anderen Kindern und Jugendlichen unter der Schreckensherrschaft der Nazis. Nach dem Krieg fanden die Schwestern durch die Kunst einen Ausweg aus den Kriegserfahrungen. Regisseur Hofferer kombiniert die Zeitzeugenberichte collagenartig mit Animationen und Beiträgen von Künstlerinnen und Künstlern. Auch Iris Berben hat an dem Projekt mitgewirkt.
Plädoyer gegen Hass und Ausgrenzung
Berben liest für das Filmprojekt in einem Theater Texte von Konstantin Wecker.„Es ist wie eine kleine Inszenierung“, erklärt die Schauspielerin im Gespräch mit SWR Kultur. „Ich wende mich an ein Publikum mit Inbrunst und Überzeugung und der Aufforderung, sich nicht in Hass zu verlieren, sondern immer wieder die Hand auszustrecken und miteinander zu reden. Bis du dann merkst: Niemand ist im Theater.“
Zum Filmtitel sagt Iris Berben, es gebe viele Interpretationsmöglichkeiten. Die Überschrift dieses Films sei es für sie „gegen jede Form des Hasses und der Ausgrenzung aufzustehen und zu versuchen, seinen Anteil in der Gesellschaft zu leisten“.
„Kreis der Wahrheit“, ab 7. November 2024 im Kino
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