Zümrüt Gülbay-Peischard | Juristin

Hat die Generation Z das Lernen verlernt?

Stand

Zümrüt Gülbay-Peischard stammt aus einer türkischen Einwandererfamilie. Ihr Abitur legte sie als Jahrgangsbeste ab, mit 28 Jahren wurde sie Deutschlands jüngste Jura-Professorin. Zümrüt Gülbay-Peischard bezeichnet sich selbst als "mediterrane Preußin", die sowohl pünktlich, fleißig, zuverlässig als auch gesellig und gemütlich sei. Als Ort für ihre Professur hat sie sich bewusst die Hochschule Anhalt in Bernburg (Saale) ausgesucht. Der Grund: die Menschen in Sachsen-Anhalt sollten nicht nur lernen, mit weiblicher Autorität umzugehen, sondern auch, dass auch türkisch-stämmige Frauen Professorinnen sein können.
Aktuell sorgt sie sich um die Generation Z, die Jahrgänge von 1995 bis 2010: Kaum ein Satz ohne Rechtschreibfehler, aber am liebsten morgen schon einen gut bezahlten Job in der freien Wirtschaft, moniert Gülbay-Peischard in ihrem Buch "Akadämlich: Warum die angebliche Bildungselite unsere Zukunft verspielt".
Zu jedem Thema habe diese Elite eine Meinung, aber Kritik an sich selbst verstünde sie als Majestätsbeleidung. Junge Menschen aus wohlstandsverwöhnten Generationen würden erwarten, dass ihnen alles auf dem Silbertablett serviert wird.
Von Leistungs- und Leidensbereitschaft haben sie nie etwas gehört. Die Generation Z habe sogar das Lernen verlernt – oder gar nicht erst gelernt, so Zümrüt Gülbay-Peischard. Sie hat sich mit den Ursachen der Bildungsmisere an deutschen Hochschulen beschäftigt und zeigt mögliche Folgen. Hochschulen seien immer weniger in der Lage, die dringend benötigten Topkräfte für den Arbeitsmarkt auszubilden. Die Ignoranz und Lethargie der Studierenden empfindet Zümrüt Gülbay-Peischard als geradezu unanständig.

Moderation: Jens Wolters

Baden-Württemberg

Juristin Prof. Zümrüt Gülbay-Peischard | 27.3.2025 "Ignoranz und Lethargie": Darum kritisiert diese Professorin Studierende scharf

Zümrüt Gülbay-Peischard benennt die Ursachen der Bildungsmisere an unseren Hochschulen. Warum gelingt es nicht mehr, dringend benötigte Topkräfte für den Arbeitsmarkt auszubilden?