Der Unterschied zwischen Mann und Frau. Schon immer viel diskutiert und immer ein sensibles Thema. Dabei gibt es natürlich ganz konkrete Unterschiede: Die XX- (Frau) und XY (Mann)-Chromosomen zum Beispiel. Die Kardiologin und Gendermedizinerin Cathérine Gebhard erforscht diese Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Gendermedizin: Unterschied zwischen Mann und Frau in der Medizin
Begonnen hat die gebürtige Rheinfelderin mit der Forschung an Herzen älterer Frauen. Denn die haben ganz andere Eigenschaften als die von Männern. Und genau dieser Umstand wird in der Medizin viel zu wenig beachtet, sagt sie.
Inzwischen gehört Cathérine Gebhard, die in Tübingen Medizin studiert hat, zu den führenden Köpfen in der Gendermedizin. Sie arbeitet und forscht an den Universitätskliniken in Bern und Zürich. 2024 soll dort eine eigens geschaffene Professur für Gendermedizin entstehen.
Was ist Gendermedizin?
Die Deutsche Gesellschaft für Geschlechterspezifische Medizin e.V schreibt dazu:
Gendermedizin oder geschlechtersensible Medizin gehört zur personalisierten Medizin und beschäftigt sich mit den Dimensionen von biologischem und soziokulturellem (gender) Geschlecht in der medizinischen Diagnostik und Therapie. Dabei berücksichtigt sich auch weitere Faktoren wie Herkunft und sexuelle Identität.
Das Fachgebiet entstand in den 90er Jahren, die US-amerikanische Kardiologin Marianne J. Legato gilt dabei als Pionierin. Ziel der Gendermedizin ist eine individuellere Betrachtung der Entstehung von Krankheiten und die Entwicklung individueller Präventionsmaßnahmen.
Gendermedizin – Frauen sind anders krank
Medizin und Frauen: Unterschiede bei Diagnose und Behandlung
In SWR1 Leute sprechen wir mit Prof. Gebhard über die Frage, ob und wie Frauenherzen anders schlagen, warum die Forschung in der Medizin weitgehend auf Männer ausgerichtet ist und wie geschlechtsspezifische Unterschiede in der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Menschen in Zukunft mehr beachtet werden können.
Gendermedizin Weshalb Medikamente seltener an Frauen getestet werden
Um Schwangere oder Stillende keinem Risiko auszusetzen, werden sie oft von Medikamenten-Studien ausgeschlossen. Die Medikamente sind dann aber eigentlich nicht für sie zugelassen.