Hier dreht sich alles um klassische Musik: Wir sprechen mit Künstlern, berichten über Konzerte und Festivals im Sendegebiet, kommentieren aktuelle Ereignisse im Musikleben, und stellen neue Musik vor.
Treffpunkt Klassik – Die Neuesten Beiträge
Grande Dame des europäischen Jazz Abschied von Irène Schweizer: Ohne Jazz wäre sie keine Musikerin geworden
Irène Schweizer galt als eine der bekanntesten und einflussreichsten Musikerinnen ihrer Generation. Nun ist die Pianistin im Alter von 83 Jahren in Zürich verstorben.
Online-Plattform Elektronische Musik und KI: Das Projekt „MUSKI“
Seit ChatGTP ist künstliche Intelligenz in Deutschland in aller Munde. Doch nicht nur im Bereich der Sprache wurde und wird zum Thema KI geforscht, sondern auch im Musikbereich – sei es an wissenschaftlichen Forschungsinstituten oder durch private Unternehmen, die bestimmte Anwendungen auf den Markt bringen wollen. Manchmal geht es den Anbietern aber auch darum, musikinteressierten Menschen zu vermitteln, was KI in der Musik überhaupt zu suchen haben könnte. Bei der Online-Plattform „MUSKI“ steht bezeichnenderweise an erster Stelle des Namens die Musik, erst an zweiter die KI. Matthias Nöther stellt „MUSKI“ und seine Macher vor.
Kommentar KI und seine Auswirkungen auf Musikschaffende
Die Künstliche Intelligenz ist endgültig in der Musikbranche angekommen – zwar schon seit einigen Jahren, aber die Entwicklungen sind so rasant, dass wir mit dem Diskurs kaum hinterherkommen. Vor sieben Jahren haben Programme zu einer Melodie noch vierstimmige Sätze im Bach-Stil geschrieben, heute komponiert KI eigene Songs. Was kann die Technologie mittlerweile – und welche Auswirkungen hat das auf Musikschaffende? Müssen Musiker*innen Angst davor haben, überflüssig zu werden? Hannah Schmidt blickt auf den Diskurs – und hat auch eine KI dazu befragt.
Konzerte mit dem SWR Vokalensemble Dirigent Yuval Weinberg über sein Herzensprojekt „Hebräische Chormusik“
Was ist jüdisch? Die jüdischen Komponistinnen und Komponisten des Programms „Hebräische Chormusik“ suchen nach einer gemeinsamen musikalischen Identität. Immer wieder erklingt die Fusion von Kulturen, die sich aus den Biografien der Komponist*innen ergeben. Das verbindende Element ist oft die Sprache: Hebräisch. Die meisten dieser Komponist*innen sind in Deutschland nahezu unbekannt, ihre Musik zeugt von der ganz besonderen jüdischen Identität, in der sich Melancholie und Schmerz, Witz und Leichtigkeit verbinden. Yuval Weinberg, Leiter des SWR Vokalensemble, erzählt über sein Herzensprojekt.
Gespräch mit Programmdirektorin Anke Mai Zur Zukunft von François-Xavier Roth beim SWR Symphonieorchester
Der französische Dirigent François-Xavier Roth steht derzeit wegen #MeToo-Vorwürfen in der Kritik. Der SWR hat nun eine Entscheidung getroffen.
Musikgespräch Künstliche Intelligenz trifft Kreativität: Der KI-Professor und Komponist Ali Nikrang
„Es liegt an uns, wie wir die KI benutzen“, sagt Ali Nikrang, Professor für Künstliche Intelligenz und musikalische Kreation an der Musikhochschule München.
Vielfältig und klimafreundlich Das ARD Radiofestival beginnt
Festival-Hopping, einen ganzen Sommer lang! Auch in diesem Jahr gestalten die Kultur- und Klassikwellen der ARD ein gemeinsames Programm für das ARD Radiofestival, das heute, am 12. Juli beginnt. 10 Wochen lang hören Sie jeden Abend tolle Konzerte und Opern von den großen und kleinen Musikfestivals Europas, außerdem Jazzsendungen und in der „Hörbar“ einen bunten Musikmix. Wir machen einen Rundumblick zum diesjährigen Radiofestival.
„Eine Stimme für die Ewigkeit“ Tenor Carlo Bergonzi zum 100. Geburtstag
Wer an Tenöre des italienischen Fachs denkt, dem fallen sofort Luciano Pavarotti, Plácido Domingo oder José Carreras ein. Dann vielleicht noch Franco Corelli, Mario de Monaco oder Giuseppe di Stefano. Aber Carlo Bergonzi? Gerade ihn schätzen Kenner als den vielleicht größten italienischen Tenor in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vor 100 Jahren, am 13. Juli 1924, ist Bergonzi auf die Welt gekommen. SWR-Opernredakteur Bernd Künzig erinnert an einen Jahrhundertsänger.
Besondere Konzertorte im Sendegebiet Der Silchersaal im Tübinger „Museum“
In Tübingen gibt es viele Museen. In dem Gebäude, das so heißt, findet sich aber keines. Es wurde im frühen 19. Jahrhundert von der sogenannten Museumsgesellschaft gebaut – zur „Pflege der Musen“. Im „Museum“ gibt es heute ein Kino, ein Restaurant, eine Yoga-Schule und mehrere Veranstaltungsräume. Einer davon ist ein Konzertsaal, auch wenn er weit häufiger als Speisesaal genutzt wird. Peter Binder hat im Silchersaal des Tübinger „Museum“ ein Konzert besucht.
100 Jahre „Rhapsody in Blue“ George Gershwin unter der Lupe: Neue Biografie räumt mit alten Mythen auf
Vor 100 Jahren brachte Gershwin seine „Rhapsody in Blue“ zur Uraufführung. Rainer Peters blickt auf Gershwins Leben zurück und räumt mit einigen Mythen auf.
Richtiges Üben für Musiker*innen Sportpsychologe empfiehlt: Musikalische Ziele setzen statt sturem Üben
Weniger üben, dafür qualitativ besser – das ist die Devise von Hauke Siewertsen. Der Cellist und Sportpsychologe empfiehlt, beim Üben „viel mit der Klangvorstellung zu arbeiten“.
„Songs and Fragments“ Neuproduktion von Barrie Kosky beim Festival d‘Aix-en-Provence
Beim diesjährigen Opernfestival von Aix-en-Provence ist sie ein echter Hingucker: die Neuproduktion „Songs and Fragments“ von Barrie Kosky. Luis Jachmann hat sich in Südfrankreich die spannende Zusammenführung der „Eight Songs for a Mad King“ von Peter Maxwell Davies und der „Kafka-Fragmente“ von György Kurtág angeschaut.
Album-Tipp Juho Pohjonen mit Skrjabin und Rameau
Verbindungen über Stilgrenzen und Epochen hinweg sind derzeit en vogue. Jetzt wird auf einem neuen Album der barocke Jean-Philippe Rameau mit dem russischen Extravaganzler Alexander Skrjabin kombiniert. Ergibt das Sinn? Unbedingt, behauptet der finnische Pianist Juho Pohjonen auf seinem neuen Album. Albrecht Selge hat es sich kritisch angehört.
Album-Tipp Musik für zwei Cembali mit William Christie und Justin Taylor
Fast 50 Jahre trennen die beiden Cembalisten dieses neuen Albums: William Christie gilt mit 79 Jahren als Altmeister der französischen Barockszene – Justin Taylor dagegen ist gerade erst 32 geworden und steht als Rising Star für die jüngere Generation von Musiker*innen. Gemeinsam haben beide jetzt beim Label Harmonia Mundi ein Album mit französischer Cembalomusik aufgenommen – „Conversation“ lautet der Titel. „Hier braucht sich keiner auf Kosten des anderen zu profilieren. Die Liebe zum Gegenstand schweißt zusammen“, meint SWR-Kritiker Thilo Braun.
Glückliches Ende nach 44 Jahren Christoph Willibald Gluck: Mainz feiert die Gesamtausgabe seiner Werke
Nächstes Jahr wird nach 44 Jahren Förderung Glucks gesamtes überliefertes Werk in 59 Bänden vorliegen. Wissenschaftlich geleitet wurde das Projekt unter anderem von Tanja Gölz.
Buch-Tipp Ein unentbehrliches Buch: „Anton Bruckner & Sankt Florian – wie alles begann“
Vor 200 Jahren wurde in ärmlichen Verhältnissen der Komponist Anton Bruckner geboren. Zeitlebens war er mit dem Stift Sankt Florian verbunden, dem großen Augustiner-Kloster vor den Toren von Linz. Hier erhielt Bruckner seine Ausbildung, arbeitete jahrelang als Organist und kehrte immer wieder in das Kloster zurück.
Vertonte Dichtungen Zum 300. Geburtstag: Klopstock und die Musik
Vor 300 Jahren, am 2. Juli 1724, kam Friedrich Gottlieb Klopstock zur Welt. Einige von Klopstocks Dichtungen sind auch vertont worden, z.B. in Form von Liedern und Kantaten.
Modellprojekt der Staatsphilharmonie RLP Intendant Beat Fehlmann: „Alles wird anders“
„Wir werden die Zusammenarbeit bei uns grundlegend ändern“, sagt Beat Fehlmann, Intendant der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Sein Haus will Kompetenzzentrum für Musik werden und allen Mitarbeitenden mehr Möglichkeit geben, Kreativität und Ideen einzubringen. Wie dadurch das Angebot des Orchesters vielfältiger wurde und welche Erfolge dem Projekt Rückenwind geben, erzählt er im Gespräch.
Hörbuch-Tipp Wildes Jazzorchester und Brückner: Das Gespenst von Canterville
Wer will schon freiwillig ein Schloss kaufen, in dem es spukt? Ein abenteuerlustiger amerikanischer Gesandter möchte es offenbar mit dem unheilvollen Poltergeist aufnehmen. So erzählt es zumindest Oscar Wilde in seinem ersten Text, den er als Erzähler veröffentlicht hat. Der Musiker Martin Auer hat für die Deutsche Oper Berlin daraus mit dem Wilden Jazzorchester, dem Schlagzeuger Rüdiger Ruppert und dem Schauspieler Christian Brückner ein Erzählkonzert geformt.
Song des Monats Der Juni-Song von Lars Reichow: „Das ist das Tor!“
Man kann in diesen Tagen dem Fußball einfach nicht entkommen. Die Europameisterschaft hält ganz Deutschland, also auch Lars Reichow in Atem. Offensichtlich hat er sich schon das eine oder andere Spiel angeschaut und sich seine taktischen Gedanken dazu gemacht. Brasilien ist zwar aus geographischen Gründen nicht im Turnier dabei, aber flotter Samba und Fußball, das passt immer.
Weltspitze-Chor Das Gesangsensemble Stile Antico: Singen ohne Dirigent
Der Name dieses zur Weltspitze gehörenden britischen Vokalensembles verrät schon viel: Stile Antico singt – immer ohne Dirigenten – vor allem die „im alten Stil“ gehaltene Vokalmusik der Renaissance und der frühen Barockzeit. Geprobt wird seit dem Gründungsjahr 2001 in London, aufgetreten wird international. Am 29.06. ist ihr Konzert in der Stiftskirche in der Klosteranlage Großcomburg in Schwäbisch Hall im Rahmen des Hohenloher Kultursommers. Dafür haben die zwölf Sängerinnen und Sänger die Überschrift „The Mystic Rose“ gewählt. Vorab haben zwei von ihnen Henning Hübert Auskunft gegeben über die Arbeitsweise von Stile Antico.