Der Preis der Leipziger Buchmesse wurde in diesem Jahr zum 21. Mal verliehen. Vom 27. bis 30. März findet die Leipziger Buchmesse 2025 statt. Das diesjährige Motto: „Worte bewegen Welten“.
Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik für Kristine Bilkau
Kristine Bilkau gewinnt mit ihrem Roman „Halbinsel". „Mehrschichtig webt Bilkau das Thema Klimawandel in ihren Roman ein", meint die Jury in der Begründung. Kristine Bilkaus Roman beunruhige mit lauten und leisen Fragen an die Gesellschaft.
Kommentar zur Buchpreisgewinnerin von Literaturredakteur Carsten Otte:
Christoph Schröder, freier Literaturkritiker, zur Auszeichnung
„Ich bin ziemlich überwältigt.“ Mit diesem Satz eröffnete Kristine Bilkau ihre Dankesrede in der sonnendurchfluteten Glashalle der Leipziger Buchmesse. Ist der Leipziger Buchpreis in der Kategorie Belletristik für Bilkaus Roman „Halbinsel“ eine Überraschung? Vielleicht eine halbe.
Gelobt wurde dieses dezent und geschickt erzählte Buch einer Mutter-Tochter-Beziehung allenthalben. Als Favoritin ist Kristine Bilkau neben Bestseller-Autoren und Literaturstars wie Wolf Haas und Christian Kracht allerdings auch nicht gestartet.
Man könnte den Preis für „Halbinsel“ als einen sanften Kompromiss bezeichnen, der den Buchhandel ganz sicher freuen wird: Ein Roman wie Esther Dischereits sperriger, schwer verständlicher und schwer lesbarer Roman „Ein Haufen Dollarscheine“ hätte die Tradition der vergangenen Jahre fortgesetzt, wie aus einer Trotzhaltung heraus möglichst abseitige und auch kaum verkäufliche Bücher auszuzeichnen.
„Halbinsel“ von Kristine Bilkau ist ein literarischer Titel, der trotzdem anschlussfähig ist an das breite Publikum.
Man darf sich ausgiebig darüber wundern, warum es gerade in Leipzig mit seiner langen ostdeutschen Tradition Christoph Heins Opus Magnum „Das Narrenschiff“ noch nicht einmal auf die Shortlist geschafft hat. Aber das Wundern über nicht nominierte Autorinnen und Autoren gehört ja auch zum großen Spiel.
Irina Rastorgueva ausgezeichnet für ihr Sachbuch
„Pop-Up-Propaganda" von Irina Rastorgueva sei eine messerscharfe Analyse, begründet die Jury die Entscheidung.
Thomas Weiler gewinnt in der Kategorie Übersetzung
Thomas Weiler erhält den Preis der Leipziger Buchmesse für seine Übersetzung aus dem Belarussischen: „Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus - Zeitzeugen berichten" von Ales Adamowitsch, Janka Bryl, Uladsimir Kaletnik, erschienen im Aufbau Verlag.
Das waren die Nominierten
506 Werke eingereicht
So viele Einreichungen wie in diesem Jahr gab es noch nie: 506 Werke aus 166 Verlagen wurden eingereicht. Seit 2005 vergibt eine siebenköpfige Jury den Preis der Leipziger Buchmesse. Dotiert ist der Preis mit 60.000 Euro.