Lenz ließ einstmals verlauten, nennt mich doch Linz oder Lunz, unterschrieben hat er mit Lanz. Reinhard Ermen moderierte in gekonnt holperndem Witz die diesjährige Verleihung des Radiopreises: "Nun steht schon auf, Kinder."
Der Dichter Oswald Egger und die Klangregisseurin Iris Drögekamp sowie der Förderpreisträger Rafael Nassif nehmen den Preis in Empfang, die Laudatio wird verlesen.
Es folgt das Preisstück
Ein Umkreisen und ineinander Übergreifen von Sätzen, Worten und den von den Autoren sogenannten "Geräuschverbwurzeln" durch drei verschiedene Sprecher, im Hintergrund die Maulwerkerinnen absurde Silben sprechend. "Mitunter sind es Wörter, die eigentlich Wolken sind. - Zick, zick!" Die Geschichte spinnt sich fort.
Erschlagen wird das Ich des Protagonisten aufgefunden, die Kopffleischwarte hackfleischartig zerhackt...artig zerhackt. Glun...glunk. Phasenweise übernehmen die Stimmkünstlerinnen den Vorsitz, es erklingen auf- und abschwellende Lautcluster. Dann setzt wieder ein Erzähler ein. Ein Spiel mit den Hörspielkonventionen.
Gewagt wurde nichts
Ja, "Linz und Lunz" beinhaltet kleine Erzählungen, unterschiedene Räume und Ebenen der Erzähler, die dem Hörer ein Fundament geben, ihn bei der Stange halten. Und tatsächlich, mit der Grundlage konnte man als aufmerksamer anfangen, sich den Sprachbildern, aber auch einfach der Sprache und ihrem Klang hinzugeben. Keine ergänzende Musik, keine Jingles, nur die Konzentration auf das Gesprochene; eine Rückführung auf das Wesentlichste eines Poeten. Das passt immer, ist sicheres Terrain. Gewagt wurde mit "Linz und Lunz" nichts.