Das Kampfgeschrei ost-asiatischer Martial-Arts-Filme wird im Kanon gesungen, die jugendlichen Kämpfer stehen in Reihe, exerzieren Kampfposen, hinter dem Publikum röchelt es, gurgelt das Blut in der Lunge und es stöhnt einer vor Schmerzen bis der letzte Atem ausgehaucht.
Die Grünstädter Gymnasiasten gaben eine schöne KungFuPerformance in der Kästner-Halle, die Annesley Black fein akustisch einbettet hat: Natürlich mit den entsprechenden Tonspurelementen, die sie aber gekonnt zu einer Atmosphäre verfremdet und etwa mit dem Quietschen der Gummisohlen auf dem Turnhallenboden mit der Performance verschmelzen lässt.
Mitfiebern und hoffen
Solche Jugendprojekte sind ja sowieso immer eine lustige Angelegenheit, mal fiebert man mit, hofft, dass keiner aus der Reihe tanzt, und wenn einer in die falsche Ecke läuft, dass er doch wieder den Anschluss finden wird. Mal entstehen überraschend starke Momente, etwa wenn jeder in irgendeiner Tonhöhe summen soll und plötzlich unheimlich spannende Harmonien sich einstellen.
Ganzes Orchester hört auf ein Mädchen
Und manchmal sind die jungen Leute einfach unnachahmlich witzig: Da musste zum Schluss das ganze Orchester auf die Bewegungen eines Mädchens mit einem roten Schirm reagieren und die wiederum lässt ihre Mitschüler natürlich geradewegs in die Falle tappen. Stolz verlässt sie die Bühne durch die Glastür. Einige von den Performern strahlen eine solche verschmitzte Unsicherheit aus, und wie sie das Kampfgestöhne instinktsicher am Rande des Ulks imitieren oder den Titelsong von Lady Snowblood gnadenlos massakrieren, ist es eine wahre Freude!