Literatur

Der „Freibeuter“ unter den Verlegern - Klaus Wagenbach ist gestorben

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Er war eine Institution in der deutschen Buchlandschaft. Wie sein Verlag mitteilt, ist der Verleger Klaus Wagenbach am 17.12. im Alter von 91 Jahren gestorben.

Der Verleger Klaus Wagenbach im März 2015
Der Verleger Klaus Wagenbach ist am 17. Dezember in Berlin gestorben, "begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern", wie sein Verlag mitteilt.

Franz Kafka war der Autor, für den sich Klaus Wagenbach ein Leben lang interessierte und zu dessen Werk er forschte und veröffentlichte. Aber auch der italienischen Literatur hat Wagenbach einen besonderen Platz eingeräumt. Buchreihen wie die knallrote „SALTO“ des Wagenbach-Verlags fallen schon optisch in jeder Buchhandlung auf. Und rot war nicht nur diese Buchreihe: Wagenbach war die „rote Socke“ unter den Verlegern. Die linksgerichtete Zeitschrift „Freibeuter“ hat er zwanzig Jahre lang geleitet.

Am Haus des Großvaters stand der Schriftzug „Etsi omnes ego non“ – Und wenn alle, ich nicht. Dieser Eigensinn war auch dem Enkel Klaus Wagenbach nicht fremd. Zum Glück für seine Leser*innen.

Helmut Böttiger über Klaus Wagenbach

Der Literaturkritiker Helmut Böttiger hat noch als Student Ende der 1970er Jahre Klaus Wagenbach zum ersten Mal getroffen. In Freiburg in der legendären Buchhandlung Jos Fritz.

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SWR