Wie positioniert sich Deutschland nach der Trump-Wahl? Was bedeutet das Ende der Biden-Ära für die transatlantischen Beziehungen? Der US-amerikanische Historiker Michael C. Kimmage, zurzeit an der American Academy in Berlin, meint, Deutschland sei auf die zweite Amtszeit von Donald Trump nicht vorbereitet.
Wird Trumps zweite Amtszeit anders als die erste?
Während seiner ersten Amtszeit habe Trump nach Kimmages Einschätzung nicht zu viel Schaden angerichtet: Unter anderem habe er die Ukraine in großem Umfang militärisch unterstützt. Nun bleibe abzuwarten, ob sich seine Sicherheitspolitik künftig ändere.
Nach Trumps Ankündigung, die Mittel für die Ukraine zu streichen, sei es nun die Aufgabe Europas, das abzufangen. Das sei eine finanzielle Belastung für Europa aber „absolut machbar", so Kimmage. Schwierig werde es allerdings, wenn die USA auch ihre Unterstützung durch Satelliten und andere militärische Mittel zurückzögen.
Folgen für die Gesellschaft
Für Kimmage bestehen die transatlantischen Beziehungen nicht nur zwischen dem US-Präsidenten und dem deutschen Bundeskanzler, sondern zeigten sich auch in der Gesellschaft.
Michael C. Kimmage ist Professor im Fachbereich Geschichte an der Catholic University of America. Von 2014 bis 2017 war er im US–Außenministerium im Büro für Politikplanung für das Ressort Russland/Ukraine zuständig. In diesem Herbst ist er Fellow an der American Academy in Berlin.
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