Musiker, Fernsehmoderator, Bühnenkünstler, Autor, Komiker, Improvisator - das Tätigkeitsprofil von Wigald Boning ist nicht klar zu definieren. Klar ist: Seit den 90er-Jahren unterhält Wigald Boning die deutsche Öffentlichkeit, vor allem künstlerisch aber auch sportlich. Vor tausend Tagen begann er ein Langzeitprojekt: Täglich nimmt er ein Freiluftbad und stellt ein kurzes Beweis-Video online.
Bade-Langzeitprojekt
Ein Talent hat Wigald Boning in den zurückliegenden tausend Tagen definitiv perfektioniert: Das Schönreden. Egal wie kalt es draußen war oder wie lustlos er selbst, jeden Tag ist es ihm gelungen, sich selbst solange die Aussicht auf ein Bad im Freien so überzeugend schönzureden, dass er tatsächlich keinen Tag ausfallen lassen hat.

Meister in der Kunst des Schönredens
Ein Talent, dass auch sonst in vielen Lebenslagen hilfreich ist, wie Boning findet. Der Innere Schweinehunde haben bei Boning keine Chance. Das zeigte sich schon, als er 2014 rund 200 Tage lang täglich Fahrrad fuhr, oder 2021, als er ein Jahr lang jede Woche einen Marathon lief. Für das Bade-Langzeitprojekt soll es aber erst mal kein Ende geben, auch nach tausend Tagen empfindet Boning es immer noch als große Freude.
Ich würde es für undankbar halten, jetzt wo ich so weit gekommen bin, aus freien Stücken voreilig aufzuhören. Ich bin da fatalistisch unterwegs und lasse mich davon überraschen, was mich eines Tages daran hindern wird, ins Wasser zu kommen.
Er hat sich in den zurückliegenden Jahren hunderte Gewässer erbadet: Ob Ammersee, Rhein, Hudson River oder Krückau - beim Baden lernt man Städte, die man schon zu kennen glaubt noch einmal neu. Wigald Boning mag solche neuen Perspektiven.
Tägliches Baden in den Tour-Alltag als Entertainer integrieren
Eine Herausforderung war es für Wigald Boning, das Baden in sein Leben als Vater von drei Kindern und als tourender Entertainer zu integrieren. Denn Auftreten ist aus Bonings Leben nicht wegzudenken.
Inspiration durch Charlie Parker
Als Dreizehnjähriger hat er zufällig eine Aufnahme des Konzerts „Jazz at Messey Hall“ mit Charlie Parker von 1953 gehört und war ab diesem Moment glühender Jazzfan. Für die eigene dauerhafte Jazzkarriere reichte sein Talent nicht, aber kurz danach begann er in Bands zu spielen und zu touren.
In den 90er-Jahren wurde er deutschlandweit bekannt durch seine Rollen in der Comedy-Sendung RTL-Samstag Nacht und als Sänger der parodistischen Blödelband „Die Doofen“. Im Lauf der Jahre war er mit verschiedensten Fernsehformaten erfolgreich, wie z.B. die satirische Wissenschaftsshow „Nicht nachmachen“.
Zehn Jahre Impro-Comedy-Show „Gute Frage“ mit Bernhard Hoëcker
Ein Langzeitprojekt der kreativen Art ist seine Impro-Comedy-Show „Gute Frage“ für die er seit mittlerweile zehn Jahren zusammen mit Bernhard Hoëcker tourt. In der Show beantworten die Gastgeber Fragen des Publikums.
Besonders gern beantwortet Boning die Frage nach dem Sinn des Lebens:
Wigald Boning: „Die Tatsache, dass man auf der Welt ein paar Jährchen verbringen darf, ist darauf zurückzuführen, dass in der Nacht der Nächte ein bestimmtes Spermium zur Eizelle meiner Mutter vorgedrungen ist und all die anderen nicht! All die anderen genießen jetzt nicht das Privileg, sich die Wolken anzuschauen und von einem Vulkanausbruch wenigsten zu hören. Also diese ganzen Dinge, die wir hier so das Leben nennen, die darf ich mir hier jetzt mal aus der Nähe anschauen. Und das ist schon ein solches Privileg, im Vergleich zu all den nicht gelebten Leben, die da auf der Strecke geblieben sind, das erfüllt mich mit purer Dankbarkeit: Das ist für mich der Sinn des Lebens.“
Comedy bei SWR Kultur
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