Dreiteilige ARD-Real-Fiction-Serie

„For the Drama“: Affäre einer Operette mit der Fernsehserien-Welt

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Autor/in
Karsten Umlauf

Wie geht es hinter den Kulissen einer Operette zu? Welche Dramen spielen sich ab? Eine Ahnung davon bekommt man in der Real-Fiction Miniserie von ARD Kultur, die während den Proben zu der Münchener „Fledermaus“-Inszenierung von Barry Kosky entstanden ist. Realität trifft auf Fiktion, Schauspieler auf „echte“ Opernsänger*innen.

Die Zweitbesetzung steht im Mittelpunkt der Miniserie

Rosa und Gabriel sind ein Paar und in der „Fledermaus“-Inszenierung an der Münchener Staatsoper für die Hauptrollen vorgesehen – allerdings als Zweitbesetzung. Insofern laufen sie im Probenbetrieb eher nebenher. Und während man auf der Bühne kurze Blicke auf die A-Besetzung mit Stars wie Diana Damrau oder Georg Nigl erhascht, ist Gabriel auf der Suche nach seiner Freundin.

Filmstill
Rosa (Marie Nasemann) und Gabriel (Eidin Jalali) sind die Zweitbesetzung in der „Fledermaus". Die beiden sind auch privat ein Paar, stecken jedoch mitten in einer Beziehungskrise und sind gerade dabei, sich zu trennen. Bild in Detailansicht öffnen
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Sie fungieren als Backup-Team und sind täglich bei den Proben dabei. Rosa hat beruflich große Pläne und beginnt eine Affäre. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Während alle auf die große Premiere hinarbeiten, versuchen Rosa (Marie Nasemann) und Gabriel (Eidin Jalali) irgendwo zwischen Maskenraum und Orchestergraben ihre Beziehung zu retten. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Gabriel zeigt seinem Freund Alf (Wilson Gonzales Ochsenknecht), der beim Sicherheitspersonal arbeitet, den Verlobungsring. Damit möchte er gleich seine Freundin Rosa (Marie Nasemann) überraschen. Bild in Detailansicht öffnen

Eifersuchtsdrama auf und hinter der Bühne

Über die kompromittierenden Geräusche aus der Garderobe macht sich Gabriel noch lustig, aber als die Tür aufgeht und Rosa vor ihm steh,t ist er einigermaßen konsterniert. Da ist das Eifersuchtsdrama also auch hinter der Bühne schon programmiert.

Es ist ja auch kein Zufall das Rosa und Gabriel die gleichen Vornamen haben, wie die Hauptfiguren der „Fledermaus“. In dem ironischen Maskenspiel um Liebe und Enttäuschung von Strauss sind das Gabriel von Eisenstein und seine Frau Rosalinde. „For the Drama“ spiegelt die Handlung der Operette ein Stück weit in die Gegenwart eines Opernensembles. 

Filmstill
Während alle auf die große Premiere hinarbeiten, versuchen Rosa (Marie Nasemann) und Gabriel (Eidin Jalali) irgendwo zwischen Maskenraum und Orchestergraben ihre Beziehung zu retten.

Miniserie passt sich gekonnt der Operette an

Rosa bereut ihren Seitensprung. Und kurz bevor sie ein Engagement in Sidney angeboten bekommt, erfährt sie, dass sie schwanger ist. Während sie zunächst versucht, die Beziehung zu Gabriel zu retten, dreht der immer mehr durch und kann sich auf seinen Job nicht mehr richtig konzentrieren. Die Miniserie geht mit ihren drei halbstündigen Folgen nicht sonderlich in die Tiefe, aber sie versucht auf charmante Weise einen anderen Zugang zu der Bühnenform der Operette.

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Nebeneinander von realer und fiktiver Szene

Der Clou ist dabei, dass die Handlung in die reale Probenarbeit eingebettet ist. Real Fiction nennt die Produktion dieses Nebeneinander von echter und erfundener Szene. Und es ist auch reale Werbung fürs Theater: tolle Bilder von der Bühnenmaschinerie, der Kostümschneiderei, der Maske.

Neben Staatsopernintendant Serge Dorny oder Sopranistin Diana Damrau kommt auch Regisseur Barry Kosky zu Wort. Und was sie über die „Fledermaus“ erzählen lässt sich auch wieder auf das Drama zwischen Gabriel und Rosa beziehen. 

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Gabriel zeigt seinem Freund Alf (Wilson Gonzales Ochsenknecht), der beim Sicherheitspersonal arbeitet, den Verlobungsring. Damit möchte er gleich seine Freundin Rosa (Marie Nasemann) überraschen.

„For the Drama“ sollte man in Erinnerung behalten

Mit den Darstellenden Marie Nasemann, die manche vielleicht aus Germanys Next Top Model kennen, und Faust-Preisträger Eidin Jalali sowie Wilson Gonzalez Ochsenknecht als Pförtner Alf sind die Schauspielparts gut und zielgruppengerecht besetzt.

„Glücklich ist wer vergisst was doch nicht zu ändern ist“ heißt es zwar bei Strauss. Aber „For the Drama“, die dreiteilige Affaire der Operette mit der Fernsehserie kann man ruhig in Erinnerung behalten. 

„For the Drama“, ARD Mediathek

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Karsten Umlauf