Am 11. Dezember wäre der Entertainer Heinz Schenk 100 Jahre alt geworden. Mit seiner Sendung „Zum Blauen Bock“, die der Hessische Rundfunk zwischen 1957 und 1987 produzierte, wurde Schenk als „Hesse der Nation“ bekannt, dabei stammte er eigentlich aus Mainz. Zum Jubiläum zeigt die ARD-Mediathek nun die Dokumentation „Der 20 Millionen Mann – Entertainer Heinz Schenk“.
Einer, der dort zu Wort kommt, ist der Autor und Verleger Jonas Engelmann. Er ist seit 2006 Mitherausgeber der im Mainzer Ventil-Verlag erscheinenden Buchreihe „testcard. Beiträge zur Popgeschichte“. Ob Schenks Show „Zum Blauen Bock“ auch heute noch funktionieren würde, bezweifelt er.
ARD Mediathek Der 20 Millionen Mann – Entertainer Heinz Schenk
Die Sendung "Zum Blauen Bock" machte ihn berühmt, mit seinem hessischen Zungenschlag, seinen Texten, seiner Auswahl der Gäste prägte er über Jahrzehnte das deutsche Unterhaltungsfernsehen: Heinz Schenk.
Die Selbstironie eines Tiefstaplers
Schenks Sendung war in zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren enorm populär und genießt seither Kult-Status. Heute, so Engelmann, wirke Schenks Humor jedoch eher gestrig. Schenk habe gerne die Erwartungen seines Gegenübers niedrig angesetzt: „Es war Teil seiner Inszenierung, dass er tiefgestapelt hat.“ Es habe etwas Selbstironisches in Schenks Art, sich nicht zu ernst zu nehmen.
Engelmann war bei der Versteigerung von Gegenständen aus Schenks Privatbesitz dabei. Man habe dort sehen können, wie kulturinteressiert der Showmaster war. Er habe viele Arthouse-Filme besessen, erinnert sich Engelmann. Unter der Oberfläche des Volksschauspielers, so der Verleger, habe ein großes Interesse für andere Kulturformen geschlummert.
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