Feministische Satire

Komödie „Die geschützten Männer“: Sie sterben wie die Fliegen

Stand
Das Interview führte
Wilm Hüffer
Interview mit
Irene von Alberti

Die Regisseurin Irene von Alberti hat den Roman von Robert Merle „Les hommes protégés“ adaptiert. In der feministischen Satire „Die geschützten Männer“ wird das vermeintlich starke Geschlecht von einem Virus dahingerafft. Aber sieht die Welt ohne Männer besser aus?

Ein aggressives Virus sorgt dafür, dass Männer in einen Zustand sexueller Raserei geraten, sich in haarige Ungeheuer verwandeln – und dabei wie die Fliegen sterben.

Den Roman „Les hommes protégés“ von Robert Merle aus dem Jahr 1974 hat die Regisseurin Irene von Alberti nun für die Leinwand adaptiert. „Die geschützten Männer“ erzählt die Geschichte aus feministischer Sicht: „Der Virus ist nur der Aufhänger dafür, dass der uralte Geschlechterkampf zwischen Männern und Frauen wieder ausbricht“, erklärt von Alberti im SWR Kultur.

Einstellung aus dem Film: Zwei Frauen gehen eingehakt und freudig die Straße entlang.
Deutschland, kurz vor der Wahl: Anita Martinelli (Britta Hammelstein) und Sarah Bedford (Mavie Hörbiger) verfolgen mit ihrer Frauenpartei große politische Ziele. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill: Schauspieler Godehard Giese trägt einen Anzug und eine große Blume in der Hand.
Sie treten an für einen Systemwechsel, Gleichstellung in den Mittelpunkt rückt: Der Schauspieler Godehard Giese in „Die geschützten Männer“. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill: Ein Mann mit blonden Haaren scheint zu ersticken. Seine Augen sind rot angelaufen.
Doch während des Wahlkampfes bricht ein neuartiges Virus aus, das ausschließlich Männer befällt. Campbell Caspary spielt eines der Opfer. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill: Ein junger Mann ist umgeben von Frauen, die ihn angreifen.
Die Symptome: Sexuelle Raserei, Übergriffe auf Frauen und plötzlicher Tod der Infizierten im Zustand äußerster Erregung. Bald tobt ein neuer Krieg der Geschlechter. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill: Vier Männer stehen in blauen Kitteln verschreckt in einem Wald
Ein Forscherteam soll einen Impfstoff gegen das Virus entwickeln und das Überleben der Männer sichern. (V.l.n.r.: Mathias Max, Herrmann, Bastian Reiber, Timo Fakhravar, Yousef Sweid) Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill: Vier Frauen laufen selbstbewusst eine Feldstraße entlang. Im Hintergrund sind ein Auto und ein Mann zu sehen.
Doch nicht alle in der mittlerweile rein weiblichen Regierung wollen die Männer wirklich retten. (V.l.n.r.: Sina Martens, Johanna Polley, Britta Hammelstein, Yousef Sweid, Ruby Commey) Bild in Detailansicht öffnen

Männer retten – oder sterben lassen?

Die Frauen müssen entscheiden: die Männer retten oder sie sterben lassen. Zwar sei das eine überspitzte Satire, betont die Regisseurin, dieses Virus stelle aber gleichzeitig eine schöne Spielart dar, sich vorstellen zu können, was passieren würde, wenn Frauen unter sich seien.

„Nun fällt ihnen so viel in den Schoß, wofür sie davor immer so wahnsinnig gekämpft haben“. Man kann sich mit ihnen freuen – jedoch halte die Freude nur kurz an. Denn die Macht korrumpiere alle: „Und Männer wie Frauen sind gleich in ihrem Ellbogen-Machtgehabe.“

Trailer „Die geschützten Männer“, ab 12.12. im Kino

Trailer zu „Die geschützten Männer“ (2024)

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