Mit großer allgemeiner Zufriedenheit ist das Berliner Theatertreffen dieses Jahr zu Ende gegangen. Die Auswahl zeigte einen starken Jahrgang mit viel Schauspielerlebnis, einer großen Bandbreite unterschiedlichster Formate und gegenwärtigen Themen, meint Eva Marburg, Theaterkritikerin für SWR Kultur.
Wenig Widersprüche, keine Kontroverse
Doch gerade weil die Auswahl dieses Jahr wie aus einem Hochglanzprospekt gegriffen schien, habe das Theatertreffen eine „Wohlstandsbehäbigkeit ausgestrahlt“, die Unbehagen erzeugte. „Wenig Widersprüche, keine Kontroverse: der Vorhang zu und alle Fragen geklärt.“
Theatertreffen hat ein Problem mit Diversität
Angesichts unserer Gegenwart wirkten die Abende wie eine „selbstgewählte Sicherheitsverwahrung, eine Rückkehr ins bürgerliche Wohnzimmer“.
„Was Diversität, Zugänglichkeit, Teilhabe sowie interkulturelle Offenheit und Kooperation betrifft – da war das Theatertreffen vor einigen Jahren schonmal weiter“, resümiert Eva Marburg.
Theater und Theaterkritik
Anstrengender Auftakt Berliner Theatertreffen: Ulrich Rasche versenkt den Sinn von „Nathan der Weise“ im Formfetisch
Kann Theater ein Demokratieforum sein? Ulrich Rasches Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ beweist das leider nicht. Hier ging jeder Sinn im Formfetisch unter.