Politiker Charles M. Huber: Von "Der Alte" in den Senegal

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Moderator/in
Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen

Als erster schwarzer deutscher Schauspieler spielte Charles M. Huber die Hauptrolle in einer Serie: "Der Alte". Später war er Politiker bei der CDU und ging als Berater in den Senegal.

Die Rolle im TV Krimi "Der Alte" brachte die Popularität

Charles M. Huber war der erste schwarze deutsche Schauspieler mit einer Fernseh-Hauptrolle – in der ZDF-Serie "Der Alte". Fast zehn Jahre spielte er den Kriminalkommissar Henry Johnson. Huber war auch der erste CDU-Bundestagsabgeordnete mit Wurzeln in Afrika. Später ging er in die Heimat seines Vaters, den Senegal, um den dortigen Präsidenten zu beraten.

Erinnerung an "Alte" Zeiten

Der Schauspieler, die Politik und das Bayern Tattoo

Ganz schön viel erlebt hat der Mann mit seinen mittlerweile 66 Jahren. Geboren in München wuchs er in Niederbayern auf. Charles Muhammad Huber identifiziert sich sehr mit seiner Heimat, hat sich ein Bavaria-Tattoo stechen lassen. Da sein Vater als senegalesischer Diplomat viel unterwegs war, wuchs Karl-Heinz Huber, wie er offiziell heißt, weitgehend ohne Papa auf. Den lernte er erst so richtig mit Ende 20 kennen.

Kinder brauchen einen Vater. Fehlt er, legt sich das lebenslang wie ein Schatten auf das Herz.

Berater des Präsidenten im Senegal

Auf den Spuren seines Vaters trieb es Charles M. Huber Jahre später in den Senegal: Vier Jahre lang hat er dort Politik gemacht, als Berater von Präsident Macky Sall. Die Familie und die Sehnsucht nach Schweinswürsten und Sauerkraut trieben Huber dann aber wieder zurück nach Deutschland.

Afrika: Rassismus, Ausbeutung und wirtschaftliches Interesse

Doch die Rolle Afrikas in der Weltpolitik beschäftigt Charles M. Huber weiter. Dort spüren die Länder ein enormes wirtschaftliches Interesse anderer Nationen. Nach Jahrzehnten von Ignoranz und Unwissenheit, von Rassismus und Ausbeutung hat sich die Kommunikation mit und über Afrika in kurzer Zeit gewandelt, ist sich Huber sicher. So sieht er sich dank seiner Erfahrung mittlerweile auch als kompetenter Brückenbauer.

Dieses Image der Unfähigkeit der Schwarzen wurde in der Kolonialzeit geschaffen und war die Grundlage für "Wir müssen nach wie vor den Afrikanern zeigen wie’s geht" und die Rechtfertigung für die Ausbeutung.

"Afrikapolitik ist Ressourcenpolitik"

Charles M. Huber kritisiert die Untätigkeit deutscher Politiker in der Rohstoffpolitik in Afrika. Er warnt, dass auch andere Industrienationen - wie die kürzlich erstarkten BRICS-Staaten - eine ähnliche Ressourcenpolitik betreiben. Diese könnte auch als Druckmittel gegen Deutschland verwendet werden.

Man stiehlt den Afrikanern nicht bloß die Rohstoffe, sondern stiehlt ihnen auch noch die Arbeit. Und das ist der Grund für Migration.

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