Mentalist und Mentalmagier: Gedanken und Körpersprache lesen
Wuschelige Haare und ein freundliches Lächeln – das ist Mentalist und Mentalmagier Timon Krause. 30 Jahre alt, dichtet, schreibt Romane, kocht leidenschaftlich gern und gut, schwimmt aktiv, spielt das Instrument Handpan und kann tanzen. Aber was sind schon Äußerlichkeiten?
Auf der Bühne ist er Mentalist. Einige sagen, er könne Gedanken lesen. Krause nennt seine Begabung "das Gewinnen von Mind-Games", von Gedankenspielen. So findet er die Lieblingsfarbe oder den Wohnort von Menschen heraus – oder sogar die PIN-Nummer der Geldkarte. Alles eine Frage von Fragetechnik und Wissen.
Magische Kräfte weist Timon Krause deshalb auch von sich und beruft sich eher auf den Einsatz praktischer Psychologie.
Mentalist Timon Krause macht Live-Experimente: kein Wahrsagen, sondern Statistik
Timon Krause fordert in der SWR1 Leute-Sendung Hörer:innen auf, an drei Dinge zu denken. Bei einem Großteil der Antworten liegt er richtig.
Probiert es selbst mal aus: Denkt an eine Farbe, ein wildes Tier und eine Zahl von 1 bis 10. Dann klickt auf das "+" in der Box unten.
Ähnlich das Gedanken-Lese-Experiment mit SWR1 Leute-Moderator Jens Wolters. Aufgabe: Er soll sich eine Frage überlegen, die er gerne von einem Wahrsager beantwortet haben möchte.
"Schau mich an, halte Dein Pokerface! Es könnte um Karriere gehen, um Liebe, Gesundheit, Familie, um Beziehungen im weitesten Sinne, oder ums Reisen. Wenn ich Dich so anschaue, geht es im weitesten Sinne um Familie und Beziehung", sagt Timon Krause. "Stimmt", erwidert Jens Wolters überrascht.
Beobachten von Körpersprache führt zur Lösung
Krause erwähnt den Begriff Kinder, auf den Wolters körperlich reagiert, den Begriff "Sohn" und Wolters zuckt unbewusst mit dem Mund. "Du versuchst ganz stark, das zu verbergen", sagt Krause und kreist dann die Lösung immer mehr über die Reaktionen seines Gegenübers auf verschiedene Stichworte ein:
"Die Frage an den Wahrsager war: Was wird mein Sohn später machen?". "Verrückt, das stimmt", bestätigt Moderator Jens Wolters erstaunt.
So wurde aus Timon Krause ein Mentalist
Ausschlaggebend war eine Hypnose-Show, die Timon Krause als 12-Jähriger besuchte und sich danach selbst ausprobierte. Dabei hatte er im Freundeskreis gleich Erfolg, nannte sich daraufhin Hypnose-Gott und machte weiter. Auch wenn also die Köpfe anderer Menschen für Timon Krause wie Glaskugeln sind, in denen er liest, er analysiert nicht immer und überall.