Mit Benzingeruch in der Nase aufgewachsen
Frisange, ein kleines Dorf in Luxemburg, ist (immer noch) ihre Heimat. Und weil schon damals der Sprit in Luxemburg günstiger ist als in Frankreich, halten alle auf der Fahrt in die Ferien nochmal an der Tankstelle ihrer Eltern: Gäste aus Niederlande, Belgien, England, Deutschland. Der Duft der Welt – nicht nur in der Küche.
Sogar die Schinkenbrote der Mutter sind legendär
Bestes Brot, gute Butter, feinster Schinken. Die Mutter ist ihr Vorbild bei der Auswahl der Lebensmittel. Die müssen gut sein, sonst lohne sich die ganze Arbeit nicht. Wenn schon Kalorien, dann auch tolle. Überhaupt spräche man in Luxemburg gerne übers Essen und perfekt wäre es, wenn sich Deutschland und Frankreich auf dem Teller verbinden: Französische Qualität in deutschen Portionen.
Der Traum von einem Sternerestaurant
Mit 26 Jahren wagt Léa Linster es. Sie nimmt einen Kredit auf und baut alles um: Aus Tankstelle, Kegelbahn und Café wird ein Restaurant für gehobene französische Küche. In den 80er Jahren ist das für eine Frau eine Sensation. Bis heute ist die Spitzengastronomie eher eine Männerdomäne. Aber sie setzt sich durch. 1987 bekommt sie ihren Stern.
Mit Kartoffeln und Saubohnen zum WM-Titel
1989 tritt sie für Luxemburg bei der Koch-Weltmeisterschaft in Lyon an. Sie überrascht und überzeugt mit Lammrücken in Kartoffelkruste. Damit ist Léa Linster berühmt, ihr Restaurant brummt. Und Geschmack und Tradition setzen sich fort. Mittlerweile hat ihr Sohn Louis die Leitung übernommen, er hält auch den Stern. Sich herauszuhalten fällt ihr anfangs schwer, jetzt genießt sie seinen Erfolg.