Ein Japaner, der eine Figur aus einem Computerspiel geheiratet hat, eine spanische Künstlerin, die ein KI generiertes Hologramm heiraten wollte – zwei Beispiele, mit der Eva Weber-Guskar illustriert, wie weit künstliche Intelligenz in unser Beziehungsleben schon eingedrungen ist. "Emotionale KI" nennt sie das.
Vorgespielte Liebe und Zuneigung: die KI als "Partner:in"
Künstliche Intelligenz könne nicht wirklich fühlen, könne keine echten Emotionen haben. Aber sie kann, so Weber Guskar:
- Stimulieren (erzeugen von Gefühlen beim Menschen)
- Erfassen (von Emotionen beim Menschen)
- Simulieren (Emotionen vorspielen)
Der Mensch habe dann entweder die Illusion, ein echtes Gegenüber vor sich zu haben oder aber er entwickelt eine Art "fiktionale Beziehung".
Das kann emotionale KI schon jetzt
Eva Weber-Guskar erzählt in SWR1 Leute vom Chatbot "Replika", einem der bekanntesten "sozialen Chatbots". Dieser Bot baue eine Art persönliche Beziehung auf.
In der Pflege könnten KI-Systeme zur Unterhaltung, Ablenkung oder Animation dienen. Aber nicht eingesetzt werden sollten sie, da ist Eva Weber-Guskar ganz klar in ihrer Bewertung, für die eigentliche Pflege: Dort gehe es um Hin- und Zuwendung zum Menschen, das könne keine KI bieten.
Ethik und künstliche Intelligenz: nicht alles darf erlaubt sein
Als Ethik-Professorin beschäftigt sich Eva Weber-Guskar auch mit den Grenzen von KI. Ihr sei es, so sagt sie in SWR1 Leute, weniger wichtig, was technisch möglich ist. Für sie stelle sich vielmehr die Frage, was noch erlaubt ist, welche Grenzen die Gesellschaft der KI setzen sollte.
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Damit würde man Hybridwesen erschaffen, mit denen umzugehen sehr komplex werden würde. Deshalb warnt Eva Weber-Guskar auch davor, eine Grenze zu überschreiten und hat sich bereits für ein Verbot empfindungsfähiger Maschinen ausgesprochen.