Hier finden Sie die neuesten Beiträge der Sendungen SWR Kultur am Morgen, am Mittag und am Abend.
Gespräch Buchvorstellung und Diskussion: Philipp Engel zu Gast in Karlsruhe
Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen und Autor des Buches „Deutsche Lebenslügen: Der Antisemitismus wieder und immer noch", wird am Freitagabend im Generallandesarchiv Karlsruhe auf Einladung der dortigen Dokumentationsstelle für Rechtsextremismus zu Gast sein.
In seinem Buch, das im Frühjahr erschienen ist, schildert Engel seine Erfahrungen mit alltäglichem Antisemitismus in Deutschland und diskutiert die Reaktionen auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Er fordert eine offene Auseinandersetzung mit antisemitischen Tendenzen in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, „insbesondere dem muslimischen und linken Antisemitismus", wie Engel im Gespräch mit SWR Kultur betont.
„Musik ist nicht unbedingt das, was du denkst“ Ari Benjamin Meyers in der Kunsthalle Mainz
Der Komponist und bildende Künstler Ari Benjamin Meyers denkt Musik und Kunst neu und verschiebt die Grenzen zwischen den Disziplinen. In der Kunsthalle Mainz läuft das Publikum etwa über eine riesige Bodeninstallation aus Druckplatten des Mainzer Musikverlags Schott. Außerdem kann jeder Zuschauer Kunstwerke aktivieren, am Flügel spielen und so Teil einer Komposition von Erik Satie werden, die wiederum hundertfach als Partitur an der Wand hängt. Partizipation und gemeinsames Proben ist Teil des künstlerischen Konzepts von Ari Benjamin Meyers.
Gespräch „Die Einsteins“: Museum in Ulm erkundet Familiengeschichte des berühmten Physikers
Welchen Einfluss hat die Geburtsstadt auf die Persönlichkeit? Einen großen, geht es nach Albert Einstein.
Obwohl der Physiker nur 15 Monate in Ulm gelebt hat, blieb sie zeitlebens ein familiäres Zentrum für die Einsteins, auch wenn die Stadt ihm während des Nationalsozialismus den Rücken gekehrt hat. Ein neues Museum in Ulm erkundet nun die Geschichte der Familie.
Gespräch Hermann Kretzschmar: Pianist, Autor und Regisseur
Hermann Kretzschmar gehört seit fast 40 Jahren zum Ensemble Modern. Er spielt mit Musik, Melodien und Rhythmen.
Buchkritik Maria José Ferrada – Der Plakatwächter
Ramón liebt die Abgeschiedenheit. Als er eine Arbeit als Plakatwächter findet, entschließt er sich, fortan auf dem Plakatgerüst zu wohnen. Für die Menschen um ihn herum ist die Ordnung der Dinge plötzlich in Frage gestellt. Der Plakatwächter der Chilenin María José Ferrada ist ein Roman von großer Komik und philosophischer Tiefe.
Rezension von Tino Dallmann
Gespräch Nordschwarzwald mit Kunst neu erleben – Kuratorin Katharina Wahl zum Start der Ornamenta 2024
Über zwei Jahre habe sie mit ihrem Team an dem Konzept für die Ornamenta 2024 gearbeitet, die ab dem 5. Juli im Nordschwarzwald stattfindet, sagt Co-Kuratorin Katharina Wahl.
Partizipatives Kunstprojekt Ein Museum aus Pappe, gebaut von allen: Frank Bölters „Neo-Kunsthalle“ beschäftigt Göppingen
Der Kölner Künstler Frank Bölter baut in Zusammenarbeit mit Passanten ein begehbares Papp-Modell der Kunsthalle Göppingen auf dem dortigen Bahnhofsvorplatz. Die „Kunsthalle Neo“ wird zum temporären Pavillon für Ausstellungen und Auftritte von jedermann. „Wir bauen nicht für die Ewigkeit“, sagt Bölter, „sondern für die Gemeinschaft.“
Filmkritik Neuer Lanthimos-Film „Kinds of Kindness“: Inhaltsleer ohne nachhaltige Irritation
Nach dem Oscarrenner „Poor Things“ spielt im neuen Film von Yorgos Lanthimos wieder Emma Stone die Hauptrolle. Auch sonst ist dem Griechen nicht viel Neues eingefallen, findet Filmkritiker Rüdiger Suchsland.
Gespräch Journalist Marcus Bensmann über die AfD: „Bringt uralte Ideale der völkischen Rechten wieder aufs Tablett“
„Nur eine Gesellschaft, die aus dem Eigenen besteht, kann glücklich sein“, auf diese Formel lasse sich die Ideologie der AfD herunterbrechen, meint Marcus Bensmann vom Recherchenetzwerk Correctiv. Nun hat er ein neues Buch zur AfD veröffentlicht.
Buchkritik Nastassja Martin – Im Osten der Träume
Die französische Anthropologin Nastassja Martin geht erhebliche Gefahren ein, um indigene Völker im hohen Norden zu erforschen. Bei den sibirischen Even suchte sie nach schamanistischen Traditionen und fand vor allem sehr reale Probleme.
Rezension von Judith Leister
Geschichten vom Verpassen und Gelingen Neues Deutsches Fernsehen beim Filmfest München
Beim Filmfest in München gibt es traditionell nicht nur Kino, sondern auch neue Fernsehproduktionen zu sehen: 10 TV-Filme und 5 Serien sind dieses Jahr in der Sektion Neues Deutsches Fernsehen versammelt. Geschichten von Vampiren und Superheldinnen, Comedy und großes Drama. Mit dabei auch die erste gemeinsame Serie von Anke Engelke und Bastian Pastewka.
„Das Tier des Tages“ Reißwolf und Freupferdchen – Ausstellung der Rendsburger Zeichnerei in Speyer
Die Rendsburger Zeichnerei versammelt jedes Jahr eine Woche lang bildende Künstler aus ganz Deutschland zu einer kreativen Gemeinschaft. Als inspirativen Impuls denken sich die Künstler allmorgendlich ein Phantasietier aus. Die städtische Galerie Speyer zeigt 200 der so entstanden Werke.
Zehn Jahre nach dem Genozid Wie eine jesidische Familie Schutz in Baden-Württemberg fand
Baden-Württemberg hat etwa 1.100 Jesidinnen und ihre Kinder aufgenommen. Darunter auch Familie Alsilo. Wie geht es ihnen zehn Jahre nachdem sie ihre Heimat verloren haben?
Gespräch Haushaltsstreit in der Ampel: Zukunftsbremse für dringende Investitionen
„So wie die Schuldenbremse ausgestaltet ist, ist sie aktuell eine Investitions- und Zukunftsbremse“, sagt Carl Mühlbach. Er ist Geschäftsführer von "fiscal future", einer Vereinigung, die sich für jüngere Perspektiven in der Finanzpolitik einsetzt.
Buchkritik Julien Green – Treibgut
Ein Klassiker in neuer Übersetzung: Julien Greens „Treibgut“ aus dem Jahr 1932. Ein Roman über eine am Abgrund stehende Vorkriegswelt – und einen Mann, der seine Homosexualität verleugnet. Nun in allen literarischen Nuancen wieder erlebbar durch die Neuübersetzung von Wolfgang Matz.
Rezension von Ulrich Rüdenauer
Sonderausstellung im Hällisch-Fränkischen Museum Yury Kharchenko: „Welcome to Jewish Museum“
Yury Kharchenko beschäftigt sich in seiner Kunst mit jüdischer Identität und der deutschen Erinnerungskultur an den Holocaust. Seine Bilder sind jetzt in Schwäbisch Hall zu sehen.
Hermann-Hesse-Preis für Sofija Andruchowytsch Ulrike Almut Sandig über die Preisträgerin: Eine Trilogie viel größer als der Ukraine-Krieg
„Das ist eine Auszeichnung für große Weltliteratur", sagt Jury–Mitglied Ulrike Almut Sandig, über den Internationalen Hermann–Hesse–Preis für Sofia Andruchowytsch. Das dreiteilige Amadoka–Epos der 42–jährigen Ukrainerin, die mit Mann und Tochter in Kiew lebt, handele zwar von ukrainischer Geschichte, doch Sandig sagt über die Lektüre: „Ich dachte, ich lese hier ein Buch über uns als Kultur."
Die Trilogie verbinde ukrainische Geschichte und den aktuellen Konflikt mit Russland, sei aber „viel größer und viel allgemeiner." Sandig, die Andruchowytsch bei einem literarischen Kongress persönlich kennenlernte, nennt die Preisträgerin eine zurückhaltende, sehr präzise Beobachterin – „keine, die sich in den Vordergrund drängt".
Gespräch Aus für den nuklearen Traum: Wie sich stillgelegte Atomkraftwerke nutzen lassen
Was tun mit riesigen Betonkuppeln, Schaltzentralen und Reaktoren?
Können sich stillgelegte Atomkraftwerk oder Anlagen nutzen lassen, zum Beispiel als Denkmäler? Über diese Fragen diskutierte eine Fachtagung des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.
Mit dabei der Fotograf Bernhard Ludewig. Er hat weltweit Atomkraftwerke und Zwischenlager fotografiert. „Der nukleare Traum“ heißt sein Bildband. In SWR Kultur am Morgen plädiert Ludewig dafür, stillgelegte Atomkraftwerke als Erinnerungsort über die Faszination für das Atomzeitalter zu erhalten.
SWR Kultur am Morgen, Mittag und Abend – Kultur aktuell
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