lesenswert Magazin: Sondersendung aus Klagenfurt

Wettlesen am Wörthersee: Tijan Sila gewinnt Bachmannpreis

Stand
Moderator/in
Carsten Otte
SWR Kultur Literaturkritiker Carsten Otte
Redakteur/in
Carsten Otte

Vom 26. bis zum 30. Juni fand in Klagenfurt das Wettlesen um den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmannpreis statt. SWR Kultur Literaturredakteur Carsten Otte war vor Ort.

Tijan Sila mit dem Bachmannpreis 2024 ausgezeichnet

Bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur präsentierten 14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ihre Texte, darunter der in Sarajevo geborene und heute in Kaiserslautern lebende Tijan Sila. Für seinen Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ wurde er mit dem Bachmannpreis ausgezeichnet.

Kommentar

Völlig verdient: Tijan Sila gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis Völlig verdient: Tijan Sila gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis

Es wurde geweint und gelacht bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Die Gewinnertexte befassen sich mit familiären und politischen Verwerfungen. Tijan Sila schreibt über die seelischen Verletzungen einer Familie nach dem Bosnien-Krieg. Für Heiterkeit sorgen die Essiggurken von Johanna Sebauer.

SWR Kultur am Mittag SWR Kultur

Zum Bachmannwettbewerb eingeladen wurde Sila von Jury-Mitglied Philipp Tingler, der in seiner Laudatio dessen „ganz eigenen und einzigartigen Stil in einer Mischung aus Pointiertheit, Tragikomik und Melancholie“ hervor hob.

Der Text ist Teil eines Romanprojekts, das thematisch an Tijan Silas 2023 bei Hanser Berlin erschienenen Roman „Radio Sarajevo“ anknüpft.

Die Jury unter der Leitung von Prof. Klaus Kastberger diskutierte jeweils im Anschluss an die Lesungen, die live auf 3sat übertragen wurden.

Hintergrundberichte aus Klagenfurt im lesenswert Magazin

Im lesenswert Magazin auf SWR Kultur steht in einer Sondersendung zu den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur der schriftstellerische Nachwuchs im Mittelpunkt: mit vielen O-Tönen, Lesungen und Interviews.

Da die renommierte Literaturveranstaltung immer mal wieder ums Überleben kämpfte, fragen wir, welche Bedeutung der „Bewerb“ heute noch für die Verlagsbranche hat. Moderator Carsten Otte spricht mit Jessica Beer, Lektorin beim Wiener Residenz Verlag.

Wer kritisiert, muss auch einstecken können. Deshalb unterhalten wir uns nicht nur über die Qualität der Texte in diesem Jahrgang mit MDR-Literaturredakteurin Katrin Schumacher, sondern haben auch Gerrit Bartels vom Berliner Tagesspiegel gebeten, die Arbeit der Bachmann-Jury zu analysieren.

Musik:
Wanda - Ende nie
Label - Universal

Mehr zu Bachmannpreis-Gewinner Tijan Sila

Gespräch Tijan Sila: „Meine Erfahrung mit Krieg ist der Verlust von Vertrauen“

Der Autor Tijan Sila, geboren in Bosnien, erlebte als Jugendlicher die Kriege in Ex-Jugoslawien. 1994 flüchtete die Familie während der Belagerung Sarajevos nach Deutschland.

SWR2 Zeitgenossen SWR2

SWR2 lesenswert Kritik Tijan Sila – Radio Sarajevo

Der 1981 in Sarajevo geborene Tijan Sila kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Heute arbeitet er als Lehrer in einer Berufsschule in Kaiserslautern.

SWR2 lesenswert Kritik SWR2

Kaiserslautern

Autoren aus der Pfalz-Metropole Literatur-Hotspot Kaiserslautern: Die Stadt von Christian Baron, Arno Frank und Tijan Sila

Arno Frank, Tijan Sila und Christian Baron: Drei Autoren aus Kaiserslautern machen die pfälzische Provinz gerade zum literarischen Hotspot.

mehr vom Bachmannpreis 2024

Gespräch | Bachmannpreis 2024 Gute und schlechte Texte

SWR-Literaturredakteur Carsten Otte im Gespräch mit Dr. Katrin Schumacher (Literaturwissenschaflterin, Literaturchefin MDR Kultur) zu den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt (Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2024).

lesenswert Magazin SWR Kultur

Gespräch | Bachmannpreis 2024 Hinter der Bühne – Welche Bedeutung hat der Bachmann-Wettbewerb aus Verlagsperspektive?

Carsten Otte im Gespräch mit Jessica Beer (Lektorin Residenz Verlag, Wien) zu den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur (Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2024)

lesenswert Magazin SWR Kultur