Bildhauerei

Skulpturen aus dem Steinbruch: Das Bildhauersymposium in Kaiserslautern

Stand
Autor/in
Sandra Biegger

Seit 1986 treffen sich Bildhauer und Bildhauerinnen aus aller Welt in Kaiserslautern, um gemeinsam an ihren Skulpturen zu arbeiten, jeweils an unterschiedlichen Schauplätzen. Aktuell wirken die Künstler da, wo sie direkt an ihr Material kommen – in einem Steinbruch. Dort entstehen mächtige Sandstein-Werke zum Motto „Frieden und Demokratie“.

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Werke stehen unter dem Motto „Frieden und Demokratie“

Markus Sauermann kniet vor einer mächtigen ockerfarbenen Sandsteinstele. In der einen Hand hält er ein geschmiedetes Spitzeisen, in der anderen einen Hammer aus Metall. Konzentriert und gleichmäßig bearbeitet der Bildhauer den großen Stein. 

Das entstehende Kunstwerk heißt „Ost-West“. Der Künstler aus dem rheinhessischen Guntersblum möchte den Bruch zeigen, der derzeit wegen des Krieges durch Europa geht. Gleichzeitig will er die Verbundenheit vieler Menschen zum Ausdruck bringen – die beiden Sandsteinstelen stehen einander zugewandt, ergänzen sich. 

Steinbruch Schweinstal
Der Bildhauer Markus Sauermann vor seinem (entstehenden) Kunstwerk „Ost-West“.

Künstler-Sommer-Camp im Steinbruch

Markus Sauermann ist einer von fünf Kunstschaffenden, die am diesjährigen Bildhauersymposium im Steinbruch im Schweinstal in der Nähe von Kaiserslautern teilnehmen. Bis Ende August leben und arbeiten die Teilnehmenden, vier Männer und eine Frau, dort. Sie sind zwischen Mitte Dreißig und Anfang 60 Jahre alt, kommen aus Deutschland, den Niederlanden, Mazedonien. Alle schlafen ab jetzt fünf Wochen im Haus des Steinbruchbesitzers und seiner Familie oder in einem der Büros.

Markus Sauermann freut sich sehr auf dieses Künstler-Sommer-Camp. Er sagt, solche Beziehungen hätten oft etwas sehr Tiefgehendes. Und dann empfindet er es auch als großes Glück, mit einem so wertvollen Material wie Sandstein arbeiten zu können. 

Seit 1986 sind rund 70 Plastiken entstanden

Das Bildhauersymposium im Steinbruch im Schweinstal gibt es seit 1986. Seither sind rund 70 Großplastiken entstanden. Wer mitmachen will, muss sich einem zweistufigen Auswahlverfahren stellen. Für dieses Jahr hatten sich rund 80 Kunstschaffende beworben.

Jedes Symposium steht unter einem anderen Thema: Dieses Mal geht es um „Frieden und Demokratie“. Neben der Ost-West-Skulptur von Markus Sauermann sollen unter anderem ein Friedensengel entstehen und eine Sandsteinskulptur mit Blindenschrift. 

Schweinstal

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Skulpturenverein Rheinland-Pfalz will Dialog fördern

Wichtig ist dem Veranstalter, dem Skulpturenverein Rheinland-Pfalz, dabei, dass die Künstler nicht nur miteinander in Dialog treten, sondern auch mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Es gibt unter anderem flankierende Veranstaltungen im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern und ein großes Fest im Steinbruch Mitte August.

Die fünf Kunstwerke, die aktuell im Rahmen des Symposiums entstehen, sollen später in verschiedenen Gemeinden in der Westpfalz aufgestellt werden. Bis es soweit ist, liegt noch viel Arbeit vor den Kunstschaffenden.

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Sandra Biegger