SWR Dokuserie in der Mediathek

Vom Pförtner bis zu Friedemann Vogel: „Toi toi toi" blickt hinter die Kulissen des Staatstheaters Stuttgart

Stand
Das Interview führte
Frauke Oppenberg
Interview mit
Andreas Ammer

In der fünfteiligen Serie porträtiert der renommierte Filmemacher Andreas Ammer das Leben auf und hinter der Bühne des Staatstheater Stuttgarts, des größten Dreispartentheaters der Welt. Er wolle zeigen, wie vielfältig das Innenleben eines solchen Hauses und seiner 1400 Beschäftigten sei, sagt Ammer in SWR Kultur.

Verbundenheit vom Intendanten bis zum Pförtner

"Toi toi toi" zeigt das Neben- und Miteinander der Darstellenden auf sowie der Handwerkenden hinter der Bühne. „Wie in einer Arche" sei die Vielzahl der Berufe dort.

„Es gibt extra Schuster, Menschen, die sich mit komischen Waffen beschäftigen – und ganz große Künstler", sagt Andreas Ammer. Unter diesen Menschen herrsche eine sehr große Verbundenheit mit dem Haus – vom Intendanten bis zum Pförtner.

Mit der Kamera bis zur Bühnenkante

Für die Dreharbeiten erhielten Ammer und sein Team Zugang an viele Orte, die selbst manche Beschäftigte des Staatstheaters nicht kennen. „Ich durfte Primadonnen bis an die Bühnenkante begleiten", erinnert sich Ammer im Gespräch.

Esther Dierkes fällt nach der Aufführung ihrem Mann Björn Bürger in die Arme.
Große Gefühle: Esther Dierkes fällt nach der Aufführung ihrem Mann Björn Bürger in die Arme.

Ein anderer Eindruck: „Die Opernsängerin, die am Bühnenrand versucht sich auf ihren Auftritt zu konzentrieren – eine Minute lang, das war schon ganz toll."

Schauspieler und Ballerina bei der Arbeit begleiten

„Wir wollten schon den Blick von innen haben", beschreibt der Dokumentarist seine Absicht. Deshalb durfte Ammer mit Kamera und Mikrofon ein Opernsängerpaar, eine Ballerina und einen Schauspieler bei ihrer Arbeit begleiten.

Wenn man „im Gepäck" eines Beschäftigten durch das Staatstheater laufe, komme im Ergebnis etwas anderes heraus als bei einem Alleingang. „Man kriegt einen ganz anderen Zugang zu den Menschen", ist Ammer überzeugt.

Mit Herzblut dabei

Der Doku gelinge es so, auch das Leben hinter der Bühne einzufangen. Viele der Aspekte seien schwierig – die niedrige Bezahlung, die Kurzzeitverträge für viele Künstler*Innen. Trotzdem leisteten alle enorme Arbeit. Das Ballettcorps beginne täglich zwischen 11 Uhr und 12 Uhr mittags mit seinem Training – egal, was abends auf dem Programm stehe.

Diese Disziplin und Liebe zum Job habe er auch hinter der Bühne beobachtet. „Da arbeitet mit ganz großer Energie eine Masse von Menschen, die mit ihrem Herzblut dabei sind", bilanziert der Regisseur.

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